Rolands Horn
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Wohl schwitz' ich von dem schweren
Druck;
bayrisch Bier, ein guter Schluck,
Sollt' mir gar köstlich munden."
25. Graf Richard kam zu Fuß
daher,
Ging neben seinem Pferde;
Das trug des Niesen schwere wehr,
Den Harnisch samt dem Schwerte:
„wer suchen will im wilden Tann,
Manch wafsenstück noch finden kann;
Ist mir zu viel gewesen."
26. Der Gras Garin tat ferne
schon
Den Schild des Riesen schwingen.
„Der hat denSchild, des ist die Krön',
Der wird das Kleinod bringen!"
„Den Schild hab' ich, ihr lieben
Herrn!
Das Kleinod hätt' ich gar zu gern;
Doch das ist ausgebrochen."
21. Zuletzt tät man Herrn Milon
sehn,
Der nach dem Schlosse lenkte;
Gr ließ das Rößlein langsam gehn,
Das Haupt er traurig senkte.
Roland ritt hinterm Vater her
Und trug ihm seinen starken Speer
Zusamt dem festen Schilde.
28. Doch wie sie kamen vor das
Schloß
Und zu den Herrn geritten,
Macht' er von Vaters Schilde los
Die Zierat in der Mitten;
Das Riesenkleinod setzt' er ein,
Das gab so wunderklaren Schein
Als wie die liebe Sonne.
29. Und als nun diese helle Glut
Im Schilde Milons brannte,
Da rief der König frohgemut:
„Heil Milon von Anglante!
Der hat den Riesen übermannt,
Ihm abgeschlagen Haupt und Hand,
Das Kleinod ihm entrissen."
30. Herr Milon hatte sich gewandt,
Sah staunend all die Helle:
„Roland, sag an, du junger Fant,
wer gab dir das Geselle?" —
„Um Gott, Herr Vater, zürnt mir
nicht,
Daß ich erschlug den groben wicht,
Derweil Ihr eben schliefet!"
Ludwig Uhland.
25. Rolands Horn.
Der König Karl beim Iubelmahl,
Hoch schwang in der Hand er den goldnen Pokal:
„Lang lebe der Sieger, der heut' noch fern,
Roland, mein Roland, der Streiter des Herrn!"
5 Da — bei der Becher Zusammenstoß,
Wie Schatten sich's über die Wände goß,
Und als das jauchzende Hoch verscholl,
Ein Dämmern über die Erde schwoll
Und weit, weit her es traurig hallt'
10 Hinklagend über See und Wald ....
Und als sie drängten zur Tür mit Macht,