Full text: [Teil 4 = Quarta, [Schülerband]] (Teil 4 = Quarta, [Schülerband])

Wägner-Ba um garten: Die Begründ, re. — Lanz: Die Perser u. Griechen ie. 109 
Die Perser und Griechen bei Thermopylä. 
K. Fr. W. Lanz. (Nach Herodot.) Erzählungen aus der alten Geschichte. Leipzig. 
1. 
Als König Xerxes, Darius' Sohn, gegen Hellas heranzog, ver¬ 
sammelten sich Abgesandte von den hellenischen Staaten auf dem Isth¬ 
mus und hielten Rat, wie sie den Krieg führen wollten und an 
welchen Orten. 
Diese beschlossen, den Paß bei Thermopylä, der unweit der Stadt 
Trachis, im Lande der Malier, den Eingang nach Hellas bildet, zu 
verteidigen. Es ist aber der Paß gen Abend von einem unzugäng¬ 
lichen, steilen und hohen Berg begrenzt, der sich bis an den Ota er¬ 
streckt; gen Morgen aber kommt gleich das Meer und Morast, also 
daß der Weg nur etwa ein halbes Plethrum breit ist, und an zwei 
Stellen vor und hinter Thermopylä hat er nur eine Wagenbreite. Auch 
war da eine Mauer gebaut, und es befand sich vorzeiten ein Tor 
darin. Diese war zwar größtenteils schon eingefallen; nun aber be¬ 
schlossen die Hellenen, sie wieder aufzurichten. Der Ort schien ihnen 
wohlgelegen zu sein, weil die Barbaren da weder von ihrer Menge 
noch von ihrer Reiterei Gebrauch machen konnten. Daher wollten sie 
gerade hier den anrückenden Feind erwarten. 
Das Heer aber, das Lerxes heranführte, betrug an Fußvolk 
derer, die aus Asien herüberkamen, eine Million und siebenmalhundert- 
tausend Mann, an Reitern achtzigtausend und außerdem noch Araber 
auf Kamelen und Libyer zu Wagen zwanzigtallsend. Hierzu kamen 
>wch, die aus Europa mitzogen, aus Thrazien, Mazedonien, Thessalien 
und den an der thrazischen Küste liegenden Inseln, zusamnren etwa 
dreimalhunderttausend Mann. Also belief sich das gesamte Landheer 
auf zwei Millionen und einmalhunderttausend Mann, ohne die Diener¬ 
schaft in ihrem Gefolge, die wohl ebenso stark war. Wenn man nun 
noch die Mannschaft der Flotte dazu rechnet, die nicht weit vom Land¬ 
heer am thessalischen Vorgebirge Sepias vor Anker lag nnd aus zwölf- 
hundertundsieben Kriegsschiffen und dreitausend Fünfzigruderern bestand 
und zusammen über fünsmalhundertundsiebenzehntausend Mann an 
Bord hatte, so betrug die ganze streitbare Mannschaft zwei Millionen 
und sechsmalhundertvierzigtausend Mann. Die Dienerschaft aber und 
der ganze Troß zählte wenigstens ebensoviel Köpfe. Also folgten dem 
Aerxes bis nach Sepias und Thermopylä in allem etwa fünf Millionen 
und dreimalhunderttausend Menschen. 
Mit dem Landheere nun war König Xerxes bei Trachis gelagert, 
da wo die breiteste Stelle der ganzen Gegend ist zwischen den Bergen 
und dem Meer, die Hellenen aber lagerten in dem Paß. Der König
	        
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