269
bäume in Gruppen in der Savanne finden sich auch hier. Der tropische
Regenwald tritt erst an den Bergabhängen und längs der zahlreichen
Flußläufe auf. Ebenholzbaum und wilder Kaffeebaum, Kautschuklianen
und Palmen verschiedener Rrt treten darin auf,- weiter landeinwärts auf
der Hochebene tritt wieder die Laumsavanne in ihr Recht mit Rdansonien, 5
Tamarinden, wollbäumen, Schibutterbäumen, die in ihren roßkastanien¬
artigen Samen der taubeneigroßen Früchte die Schibutter, ein angenehm
riechendes, wohlschmeckendes, grünlich-weißes Fett, das nicht ranzig wird,
liefern, und deren hartes Stammholz zu Industriezwecken verwendbar ist.
Das Tierleben des Hochlandes ist reicher als das der Küste: Schimpanse, 10
Seibenaffe, Meerkatze, in den Felsen der Pavian, Flughunde und Fleder¬
mäuse, Eichhörnchen, Siebenschläfer, Ratten und Mäuse u. a. sind ver¬
treten,' auch der Löwe und Leopard, die Ginsterkatze, die Fleckenhyäne,
der Schakal,- selten der Elefant. Rntilopen und Büffel gibt es in den
bavannen, am (DH und Volta Flußpferde. 15
Rn der Lagune herrscht ein reiches wasseroogelleben, zahlreich sind
auch die Frosche und Fische darin. Taubenscharen und Turakos haben
sich in den Galeriewäldern der Flußläufe angesiedelt. Im Gebirge Hausen
zahlreiche Raubvögel, Geier- und Falkenarten. Termiten und Wander¬
ameisen, Stechmücken und Sandflöhe, Wanderheuschrecken plagen auch 20
hier den Menschen.
Die einheimische Bevölkerung bilden Neger aus dem Ewestamme,
der sich von der Sklavenküste aus zwischen dem Volta und dem Mono bis
zum 7. Grade nördl. Breite ausgebreitet hat. Die Männer sind wohl¬
gebildete, schöne Gestalten, die Frauen etwas kleiner und zarter. Die 25
plattgedrückte Negernase und die wulstigen Negerlippen fehlen ihnen,
daher die hübscheren Gesichter der Küstenneger, die schon lange mit den
Europäern in Verbindung stehen,' je weiter nach dem Hochsudan, desto
mehr tritt das Negerhafte hervor. Tiefschwarze Hautfarbe, ein zwischen
den Mittelschneidezähnen ausgefeiltes Dreieck, bei den Frauen auf Stirn 30
und Wangen je drei Narben sind ihre besonderen Merkmale.
In hübschen Dörfchen wohnen sie in ihren viereckigen Giebelhäuschen
aus Pfeilern und Lehmfüllungen zusammen, viele sind geschickte Gold¬
schmiede, die Frauen weben und flechten hübsche Matten, auch Töpferei
und Holzschnitzerei ist bei ihnen im Schwang. Der Rnbau der Felder 35
wird mit viel Geschick betrieben: Reis, Mais und pamsknollen liefern
ihnen Nahrung. Die Viehzucht steht dagegen zurück. Die Erve vermitteln
den Handel des Innern nach der Küste und umgekehrt.
Sie haben eine heidnische Religion,' denn überall sieht man die
Dpferfetische aufgestellt, die Götter zu versöhnen oder menschlichen wün- 40
schen gewogen zu machen. Die Priester sind selbstsüchtige und herrsch-