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2. 
G sei auf Gottes Heller Welt kein trüber Gast! 
Mach' Schande nicht dem milden Herren, den du hast. 
Zeig' in Gebärd' und Wort und Blich daß dem du dienst, 
Der sagt: Mein Zoch ist sanft und leicht ist meine Last. 
Friedrich Rückert. 
Werke, herausgegeben von Ludwig Laistner. Stuttgart, Cotta. 2. Bd. [1895.] g. 289. 
131. Gaselen. 
1. 
Zarbenstäubchen auf der Schwinge Ihre Dauer ist geringe 
Sommerlicher Schmetterlinge, wie ein Schaum auf schwanker welle, 
Zlüchtig sind sie, sind vergänglich wie ein hauch auf blanker klinge. 10 
wie die Gaben, die ich bringe, Nicht Unsterblichkeit verlang' ich, 
5 wie die Kränze, die ich flechte, Sterben ist das Lob der Dinge: 
wie die Lieder, die ich singe: Meine Töne sind zerbrechlich 
Schnell vorüber schweben alle, wie das Glas, an das ich klinge. 
August Graf von Platen. 
1. Band. <5. 119. 
2. heim. 
Gott geleite die armen, traurigen Kranken heim! 
Gott geleite die müden, irren Gedanken heim! 
Gott verleihe dir einen Stab der Geduld, mein herz! 
Müder Wanderer! um am Stabe zu wanken heim. 
Gott verleihe dir einen gnädigen hauch, mein Schiff! 5 
Aus den wogen des Unbestandes zu schwanken heim. 
Me Triebe, dem dunklen Schoße der Erd' entblüht, 
Aufwärts ringen sie, sich zum Lichte zu ranken heim. 
Alle duftigen Blütenstäubchen der Zrühlingslust, 
Rastlos sprühen sie, bis zum Staube sie sanken heim. 10 
Also sehnet hafisens Seele sich himmelwärts 
Und sein Irdisches zu den irdischen Schranken heim. 
Friedrich Rückert. 
3. Band. S. 273. 
z. 
herbstnächtliche Wolken, sie wanken und ziehn 
Gleich fieberisch träumenden Kranken dahin,- 
Auf Vergwald und Seele die Düsternis ruht, 
Ob kalt sie auch wind und Gedanken durchfliehn. 
Klar strahlend jedoch tritt hervor nun der Mond 5 
Und weithin die Uebel entschwanken um ihn,- 
Geh auf auch im Herzen mir, lieblicher Stern, 
Dem immer die Schatten noch sanken dahin! 
Gottfried Keller. 
1. Band. S. 61. 
Raab, Lesebuch für die 7. Klaffe. 
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