Full text: Poesie (A, [Schülerband])

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2. 
® blicke, wenn den Sinn dir will die Welt verwirren, 
zum ew'gen Himmel auf, wo nie die Sterne irren. 
3. 
Lin Vater soll zu Gott an jedem Tage beten: 
Herr, lehre mich, dein Kmt beim Kinde recht vertreten! 
4. 
Der Vater straft sein Kind und fühlet selbst den Streich; 
die härt' ist ein Verdienst, wo dir das herz ist weich. 
5. 
vor Gott ist keine Flucht, als nur zu ihm. Nicht Trutz 
vor Vaters Strenge ist, nur Liebe Kindes Schutz. 
6. 
wißt, wo es keinen Herrn und keinen Diener gibt? 
wo eins dem andern dient, weil eins das andre liebt. 
7. 
Im selben Maß du willst empfangen, mußt du geben; 
willst du ein ganzes herz, so gib ein ganzes Leben. 
8. 
Der Liebe Opfer zwingt dem Herzen Großmut ab; 
wer kann verachten, was sich ihm aus Lieb ergab? 
9. 
wer einem Fremdling nicht sich freundlich mag erweisen, 
der war wohl selber nie im fremden Land auf Keifen. 
10. 
viel lieber mag die Lieb', als an der Sonne Flecken, 
den Stern in dunkler Nacht, der etwa glänzt, entdecken. 
11. 
Du wirst nicht musterhaft durch Jagd nach andrer Fehlern, 
und nie wirst du berühmt durch fremden Kuhmes Schmälern. 
12. 
Durch Buße wendest du die Strafen Gottes ab; 
doch Menschen denken dir den Fehltritt noch im Grab. 
13. 
Sei gut, und laß von dir die Menschen Böses sagen; 
wer eigne Schuld nicht trägt, kann leichter fremde tragen. 
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