Full text: Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters (Bd. 2)

Die Geschichte der Schweiz. Nr. u. 
1 Die 3 Waldstätte. 
J Die 8 alten Orte 1353, 
Rottweil 
i Die 13 Orte. 
I Die jetzige Schweiz, 
mzmmm 
Mülhausen 
Lusem 
rinterthur 
Jaköb 
H41 ; 
Kyburg 
Ulrich 
'.Appenze'j 
'Solothurn 
Sfen\pacb. 
'1386- } M 
Besanqon 
Luzern* 
[urten 
'1476 
Pontarlier 
Lausai 
Sitten 
imzoi 
1353 Die 8 alten Orte: Da die Vorherrschaft der Luxemburger 
(Goldene Bulle 1356) die Bedeutung der Habsburger mindert, 
wagen es das habsburgische Luzern (jetzt Yierwaldstätte), ferner 
das rührige Zürich, die mächtige Zähringerstadt Bern, sowie auch 
Glarus und Zug, sich dem Ewigen Bunde anzuschliefsen. 
1386 Letzte Verteidigung der Eidgenossen, die dann zum Angriff über¬ 
gehen. Ihre Verständigung mit dem Schwäbischen Städtebunde 
nötigt den vielgepriesenen, mächtigen Herzog Leopold von Öster¬ 
reich, dessen Besitzungen zwischen den Verbündeten lagen und 
unmittelbar bedroht wurden, zu dem Vormarsche von Brugg aus 
über Sursee nach Sempach und dem so unglücklichen Kampfe 
vor dieser Stadt. (Die Ritter mufsten grofsenteils in ihren Rüstungen 
zu Fufs kämpfen. — Die Erzählung von A. von Winkelried ist 
ebenso sagenhaft, wie die von Teil und den Vögten.) — Leopolds 
Sohn verlor 1388 trotz sechsfacher Überzahl auch die Schlacht 
bei Näfels gegen die tapferen Glarner. 
1415 Die thörichte Parteinahme Friedrichs von Österreich für den ab¬ 
gesetzten Papst Johann XXIII. ermöglicht den Eidgenossen, den 
Habsburgern auch den Aargau wegzunehmen. Derselbe wird 
(All) „Gemeiner Ort“ der Eidgenossen. 
1440—50 Friedrich III. („Kaiserliches Passivum“) will, statt selbst zu 
streiten, durch die Armagnacs den Aargau zurückgewinnen lassen. 
Unglücklich, aber ruhmreich kämpfen die Eidgenossen bei St. Jakob 
1444. An Mut und Opfersinn ragt dabei Schwyz hervor, weshalb 
die Eidgenossen seine Farben (weifs - rot) und seinen Namen 
(Schweizer) allgemein an nehmen. — Solothurn und Ireiburg1 
werden hinzugewonnen. — Winterthur ist die letzte Habsburgische 
Besitzung. 
1476 Als der Habsburger Sigismund von Vorderösterreich an beiden 
Seiten des Rheins Städte und Landschaften, wie Säckingen, an 
den Herzog Karl den Kühnen verpfändet, gehen die Schweizer 
gegen diesen vor und besiegen seine eindringenden Heere bei 
Grandson („Gut“) und Murten („Mut“). S. d. Karte. 
1499 Maximilian hatte 1495 zu Worms den ewigen Landfrieden und 
zu dessen Erzwingung eine Reichssteuer beschliefsen lassen. Die 
sich gegen Reichsgericht und Reichssteuer wehrenden Schweizer 
erhalten die völlige Lostrennung vom Reiche zugestanden; später 
wird dieselbe nochmals im westfälischen Frieden bestätigt. Da 
nunmehr auch (1501) Basel, Appenzell und Schaffhausen in den 
Bund aufgenommen werden, besteht derselbe aus 13 Orten. 
C. In der Folge dehnt sich das Gebiet der streitbaren Schweizer bis zur 
heutigen Gröfse aus. Auch Mülhausen und Rottweil gehörten vorüber¬ 
gehend dazu. Die neuen Erwerbungen sind entweder 
1. Zugewandte (sich anlehnende, verbündete) Oite oder 
2. (All)Gemeine Besitzungen der Schweizer. 
Die zunehmende Annäherung an Frankreich wird auch durch das 
Geldinteresse gefördert (Französische Geldspenden — Reislaufen) wie 
andrerseits der Streit um das Geld (Reichssteuer) sie von Deutschland 
1499 getrennt hatte. Einen Ausdruck findet die Annäherung u. a. in 
der Umtaufung der „Orte“ in „Cantone“. 
Karl der Kühne wird 1476 bei Grandson besiegt, sammelt seine Truppen dann 
bei Lausanne und verliert auch die 2. Schlacht bei Murten. 
Die Geschichte der Schweiz. 
A, Beim Aussterben der Zähringer (1218) beginnt ein Streben der Habsburger 
anderer Grafen (Kyburg, Savoyen), ihre Schirmvogtei zu erweitern, anderse^3 
ein Ringen der Bauern nach voller, auch richterlicher Unabhängigkeit. Das freie 
Schwyz ist fast immer die Seele der Kämpfe, die nunmehr zwischen den W»^‘ 
stätten und den Habsburgern beginnen; eine besondere Harte kann letzteren 
indes nicht nachgewiesen werden, ja, bald sind diese, durch die Sage so schießt 
Bedachten, fast nur noch im Zustande der Verteidigung. 
B. 1291 Beim Tode Rudolfs von Habsburg schliefsen die 3 Waldstätte aus Besorg^13 
vor Albrechts Ländergier und „wegen der Arglist der Zeit“ den Ewigen Bufl^‘ 
(„Eidgenossen.“) 
1315 Da Ludwig von Bayern im Kampfe mit den Habsburgern die Freiheit der 
Eidgenossen bestätigt, überzieht Leopold von Österreich über den MorgarteQ 
die Schwyzer mit Krieg. Seine Niederlage führt zur Bestätigung des Ewigen 
Bundes in Brunnen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.