12. Zu Straszburg auf der Schanz'.
Aus „Des Anaben rvunderhorn".
Zu Ltraßburg auf der Schanz',
da ging mein Trauern an,
das Ulphorn hört' ich drüben wohl anstimmen,
ins Vaterland mußt' ich hinüberschwimmen,
das ging nicht an.
2. Lin' Ztunde in der Nacht,
sie haben mich gebracht-
sie führten mich gleich vor des hauptmanns Haus,
ach Gott, sie fischten mich im Ltrome auf,
mit mir ist's aus.
3. Frühmorgens um zehn Uhr
stellt man mich vor das Regiment -
ich soll da bitten um Pardon,
und ich bekomm' gewiß doch meinen Lohn,
das weiß ich schon.
4. Ihr Brüder allzumal,
heut seht ihr mich zum letztenmal-
der Hirtenbub' ist doch nur schuld daran,
das Ulphorn hat mir solches angetan,
das klag' ich an.
5. Ihr Brüder alle drei,
was ich euch bitt': erschießt mich gleich -
verschont mein junges Leben nicht,
schießt zu, daß das Blut rausspritzt,
das bitt' ich euch.
6. G Himmelskönig, Herr,
nimm du meine arme Leele dahin,
nimm sie zu dir in den Himmel ein,
laß sie ewig bei dir sein,
und vergiß nicht mein!