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ihre Türe aufgetan hatten, haschte sie ihr Feind und trug sie in
seinen Fängen davon. Als er mit ihnen fort war, kamen die
lachenden Erben und räumten die Vorratskammern aus.
Karl Stöber.
8. Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand.
Und kam die goldene Herbsteszeit,
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
5 Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen *) ein Junge daher.
So ries er: „Junge, wist 'ne Beer?"
Und kam ein Mädel, so rief er: „Lütt Dirn,
10 Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn."
So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende, 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit,
15 Da sagte von Ribbeck: „Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab!"
Und drei Tage drauf aus dem Doppeldachhaus
Trugen von Ribbeck sie hinaus.
Alle Bauern und Büdners mit Feiergesicht
20 Sangen: „Jesus, meine Zuversicht,"
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
„He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?"
So klagten die Kinder. Das war nicht recht.
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht.
25 Der neue freilich, der knausert und spart.
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt;
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
0 Holzschuhen. 2) Taglöhner.