Full text: [Erster Teil, Dritte Abteilung = (Für Quarta), [Schülerband]] (Erster Teil, Dritte Abteilung = (Für Quarta), [Schülerband])

Böttger. Fr. L. zu Stolberg. v. Herder. Hoffmann. 303 
5. Hier keimt die junge Saat empor 
Und gucket aus dem Schnee hervor; 
Dort lockt des Thales weiches Moos 
Das junge Reh auf seinen Schoß. 
6. Natur, du wirst mir nimmer alt 
In deiner wechselnden Gestalt! 
Natur, so hehr, so wunderbar 
Und doch so traut und doch so wahr! 
170. Der Eistanz. 
Von Johann Gottfried von Herder. Werke. Stuttgart, 1827. 
1. Wir schweben, wir wallen auf hallendem Meer, 
Auf Silberkrystallen dahin und daher; 
Der Stahl ist uns Fittich, der Himmel das Dach, 
Die Lüfte sind heilig und schweben uns nach. 
So gleiten wir, Brüder, mit fröhlichem Sinn 
Auf eherner Tiefe das Leben dahin. 
2. Wer wölbte dich oben, du goldenes Haus, 
Und legte den Boden mit Demant uns aus 
Und gab uns den flüchtigen Funken im Stahl, 
Zu tanzen, zu schweben im himmlischen Saal? 
So schweben wir, Brüder, mit fröhlichem Sinn 
Im himmlischen Saale das Leben dahin. 
3. Da stand sie, die Sonne, in Düfte gehüllt, 
Da rauchen die Berge, da schwebet ihr Bild, 
Da ging sie danieder, und siehe, der Mond, 
Wie silbern er über und unter uns wohnt! 
So wallen wir, Brüder, mit fröhlichem Sinn 
Durch Mond und durch Sonne das Leben dahin. 
4. Seht auf nun! Da brennen im himmlischen Meer 
Die Funken und brennen im Frost um uns her. 
Der oben den Himmel mit Sonnen besteckt, 
Hat's unten mit Blumen des Frostes gedeckt. 
Wir gleiten, o Brüder, mit fröhlichem Sinn 
Auf Sternengefilden das Leben dahin. 
5. Er macht uns geräumig den luftigen Saal 
Und gab uns in Nöten die Füße von Stahl 
Und gab uns im Froste das wärmende Herz, 
Zu stehn auf den Fluten, zu schweben im Scherz. 
Wir streben, o Brüder, mit ehernem Sinn 
Auf Fluten und Abgrund das Leben dahin. 
171. Winters Flucht. 
Von Heinrich August Hoffmann von Fallersleben. Gedichte. Leipzig, 1848. 
Dem Winter wird der Tag zu lang, 
Ihn schreckt der Vögel Lustgesang; 
Er horcht und hört's mit Gram und Neid, 
Und was er sieht, das weckt ihm Leid.
	        
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