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Geographisches.
8. Die Rüdersdorfer Kalklager.
Zu den Schönheiten und Merkwürdigkeiten der Mark gehören die
Rüdersdorfer Kalkberge. Von Erkner aus trägt das Dampfschiff die Be—
sucher auf einer Reihe schön umwaldeter Seen, die durch Kanäle mit ein—
ander verbunden sind, in den großen Kalksteinbruch.
Die Steinbrüche haben senkrechte Wände. In deutlich erkennbaren
Schichten oder Flötzen lagern hier die verschiedenen Kalksteine überein—
ander, als ob man aus gewaltigen Werkstücken eine Riesenmauer aufgeführt
hätte. Die unterste Schicht hat eine blaue Farbe. Zunächst über derselben
liegt ein weißer oder gelber Kalkstein, der aus einzelnen Lagen von 75 bis
150 em Stärke besteht. Dieses Gestein ist das wertvollste. Es folgen
nun noch viele Schichten, verschieden gefärbt, die teilweise auch benutzt werden.
Der Kalksteinbruch bei Rüdersdorf.
Um den Kalkstein zu gewinnen, arbeiten die Bergleute wagerechte
Löcher, Stollen genannt, in die Bergwand. Die Stollen werden unter—
einander durch andere Stollen verbunden, so daß nur einzelne dünne Pfeiler
als Stützen stehen bleiben. Diese werden durch Pulver oder Dynamit
gesprengt, und die Steinmassen stürzen zusammen.
Die gewonnenen Steine finden nach Größe und Beschaffenheit eine
verschiedene Anwendung. Einige Stücke eignen sich zu winkelrechten
Quadern, Treppenstufen, Grabplatten und anderen Steinhauer-Arbeiten;
andere dienen als gewöhnliche Bausteine; noch andere werden in Kalköfen
gebrannt.
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