Full text: Preußisch-deutsche Geschichte (1)

2. Die Hohenzollern bis auf den Großen Kurfürsten. 9 
Teil der verlorengegangenen Güter und Rechte zurückzuerw erben. 
Im April 1415 wurde diese Summe auf 400 000 Gold gülden er¬ 
höht und dem Hohenzollern zu Konstanz am Bodensee auch die 
Kur- und Erzkämmererwürde übertragen. Im April 
1417 erfolgte endlich seine feierliche Belehnung für ihn und alle 
seine Nachkommen. 
2. Die Hohenzollern bis auf den Großen 
Kurfürsten. 
§ 5. Die Hohenzollern stammen aus Süddeutschland. Vorgeschichte der 
Ihre Burg Zollern liegt auf einem steilen Fels der Schwäbischen ^e"ä0lIern- 
Alb bei der Stadt Hechingen und ist durch König. Friedrich 
Wilhelm IV. würdig erneuert worden. Ihr Stammbaum reicht 
bis ins 11. Jahrhundert zurück. Der zollersche Graf Fried- 
rich III. vermählte sich mit der Erbtochter des Burggrafen von 
Nürnberg und kam dadurch in den Besitz ansehnlicher Güter 
in Franken und Österreich. Er wurde auch Burggraf von 
Nürnberg und nannte sich als solcher Friedrich I. Bei seinem 
Tode erhielt der älteste Sohn Konrad 1227 die Burggrafschaft 
sowie die fränkisch-öfterreichischen Güter. Von ihm stammen die 
preußischen Kurfürsten und Könige ab. Dagegen erbte der zweite 
Sohn (Friedrich II.) die Grafschaft Zollern, und auf ihn 
gehen die Fürsten von Hohenzollern in Hechingen und Sig- 
maringen zurück. 
Die hohenzollerschen Burggrafen waren hohe Reichsbeamte 
und übten über weite Gebiete Deutschlands die königliche Ge- 
richtsbarkeit aus. Sie hielten immer treu zu Kaiser und Reich 
und wurden dafür schon 1363 in den Reichsfürstenstand 
erhoben. Als Friedrich VI. von Nürnberg auch Kurfürst von 
Brandenburg wurde, nannte er sich als solcher Friedrich I. 
§6. Friedrich I. fand in den Marken, die ein „halb- Friedrich i. fett 
verlorenes" Land waren, keine freundliche Aufnahme. Die 1415' 
Stände, d. h. die Geistlichkeit, die Ritter, Bürger und Bauern, 
verhöhnten ihn als „Tand von Nürnberg". Johann von Quitzow 
rühmte sich, er werde kein Schloß herausgeben, und wenn es ein 
ganzes Jahr Burggrafen vom Himmel regnen sollte. Aber er 
und sein Bruder wurden dennoch zur Flucht genötigt und viele 
Ritterburgen zertrümmert. Sein Sohn F5r iedrich II. bändigte Friedrich n.
	        
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