fullscreen: Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates

Friedrich Wilhelm HI. Siege der Verbündeten. §• 14. 
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Ausdauer und Borsteü's rechtzeitiger Hülfe) bei D e n n e w i tz (6. Sept.) 
abermals einen großen Sieg wider den Willen Bernadotte s, unb 
zwar wieder hauptsächlich mit der preußischen Landwehr. So war 
Berlin nochmals gerettet. Die Verbündeten suchten nun sich in 
Napoleons Rücken zu concentriren und mußten deshalb den Ueber- 
gang über die Elbe erzwingen. Nachdem sowohl die schlesische Armee 
(nach hartem Kampfe beim Dorfe Wartenburg, wo Yorks Helden¬ 
muth ihm den Beinamen Graf von Wartenburg erwarb) als die 
Nordarmee (trotz Bernadotte's Widerstreben) über die Elbe gegangen 
und die russischen Verstärkungen (70,000 M. unter Bennigsen) beim 
böhmischen Heere eingetroffen waren, verließ Napoleon Dresden, 
damit er nicht von Frankreich abgeschnitten werde, und zog sein Heer 
in einer festen Stellung bei Leipzig zusammen, wo er in der großen 
Völkerschlacht am 16. und 18. October an der Tapferkeit und 
zuletzt auch an der Uebermacht der Verbündeten vergebens seine 
Streitkräfte erschöpfte. 
An dem ersten Tage der großen Völkerschlacht bei Leipzig kämpste 
Napoleon gegen die (aus drei Schlachtplätzen zerstreute) Hauptmacht der Ver¬ 
bündeten unter Schwarzenberg im Süden Leipzigs (bei Wachau) ohne rechte 
Entscheidung, während Blücher und Jork im Norden Leipzigs (bei Möckern) in 
äußerst blutigem Kampfe über Marmont siegten. Der 17. verging ohne Kampf 
der Hauptmassen, weil Napoleon Friedensanträge in das Hauptquartier der 
Verbündeten an seinen Schwiegervater, Kaifer Franz, sandte, angeblich um den 
Frieden herzustellen, in Wahrheit aber, um seinen bereits sehr schwierig ge¬ 
wordenen Rückzug ohne Niederlage bewerkstelligen zu können. Der Friedensbote 
wurde nicht einmal mehr einer Antwort gewürdigt; denn inzwischen waren weit 
über 100,000 Mann Verstärkung (darunter sogar die Nordarmee des Kronprinzen 
von Schweden) bei den Verbündeten eingetroffen, so daß diese am 18. October 
Napoleon's 145,000 M. mehr als 300,000 M. entgegenstellen konnten; doch 
reichte ein Theil derselben hin, um Napoleou's Rückzug zu entscheiden. Der 
Uebergang der 3500 Sachsen war ohne Einstuß auf die Entscheidung. Am 
folgenden Tage ward die damals feste Stadt Leipzig, welche Macdonald noch 
zu behaupten suchte, bis das Heer seines Kaisers einen ansehnlichen Vorsprung 
gewonnen habe, durch einen blutigen Straßenkampf von den Russen und Preußen 
erstürmt. Vor der Stadt fanden noch Taufende (auch Joseph Pouiatowski, der 
Neffe des letzten polnischen Königs) ihren Tod in den Fluten der angeschwollenen 
Elster, weil die Brücke gesprengt war, ehe das ganze Heer hinübergekommen. 
Der König August von Sachsen ward kriegsgefangen nach Berlin abgeführt. 
Napoleon warf die (bei Hanau) sich ihm entgegenstellenden 
Baiern (unter Wrede) zurück und entkam, von Blücher verfolgt, 
(mit noch 70,000 M.) bei Mainz über den Rhein (2. Nov.). Die 
nächsten Folgen dieses Ausgangs waren noch bedeutender, als die 
ver russischen Katastrophe, nämlich: 1) die Auflösung des Rhein-
	        
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