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mutter hatte verschwören müssen, daß er von keinem Menschen sich
wieder wollte die Seele verschreiben lassen, und da er auf andere
Weise keinen Menschen in die Hölle bringen konnte. Und da stand
er und wußte seines Herzeleids kein Ende und wollte sich die Hörner
aus dem Kopfe raufen vor lauter Jammer und Grämen. — Da fiel
ihm auf einmal etwas ein.
Wie er in der alten Buche gesteckt hatte und nicht herausgekonnt,
da war ihm zuletzt die Zeit lang geworden, und da hatte er über
allerlei nachsimuliert und den Branntwein erdacht und erfunden. Das
fiel ihm alleweil in seinem Herzeleide wieder ein, und da dachte er
sich, das müsse ein Mittelchen sein, wie er doch wieder arme Seelen
in die Hölle bekommen könne.
Und er packte auf der Stelle auf und ließ die Hölle Hölle sein,
und ging nach Nordhausen und wurde ein Schnapsbrenner und machte
Branntwein drauf und drauf und zapfte und schenkte in die Welt hin¬
ein. Und er zeigte auch den Nordhäusern allen mit einander, wie
der Schnaps gemacht wird, und versprach ihnen viel Geld und Gut,
wenn sie's lernten und Branntwein brennten. Und die Nordhäuser
ließen sich dies nicht zweimal sagen und wurden alle Schnapsörenner
und thaten, wie sie gelehrt worden waren. Von dieser Zeit schreibt
sich's her, daß bis auf den heutigen Tag so viel Branntwein in Nord¬
hausen gebrannt wird, wie an keinem andern Orte in der ganzen Welt.
Aber wie sich's der Teufel gedacht hatte, also ging es auch. Wenn
die Leute erst ein wenig Branntwein im Leibe hatten, da singen sie
an zu fluchen und zu schwören und fluchten und schwuren ihre Seele
zum Teufel, so daß der Teufel dieselbe bekam, wenn sie gestorben
waren, und brauchte ihnen darum nicht zu dienen und sich eine Ver¬
schreibung geben zu lassen, wie er sonst hatte thun müssen, wenn er
eine arme Seele hatte haben wollen. Und wenn sie sich den Kopf
erst im Branntwein benebelt hatten, dann singen sie auch an, sich zu
zanken und zu prügeln und brachen sich selber die Hälse, so daß sich
der Teufel nicht erst brauchte die Mühe zu geben, sie ihnen herumzu¬
drehen. Und wenn der Teufel sonst mit aller Mühe und Noth alle
Woche einmal eine arme Seele in die Hölle hatte bekommen können,
so kamen sie statt dessen jetzt dutzend- und schockweise alle Tage hinein,
und es dauerte kein Jahr, da war die Hölle zu klein geworden, der¬
gestalt daß der Teufel die Seelen nicht mehr unterbringen konnte und
ein ganz neues Stück an die Hölle mußte anbauen lassen.
Und kurz und gut, seit der Teufel aus der alten Buche jenes
Mal wieder losgekommen ist, seit der Zeit ist der Branntwein aufge¬
kommen, und seit der Branntwein in der Welt ist, da kann man erst
recht eigentlich sagen:
Der Teufel ist los!
Bechst ein.