horwort zur vierten umgearbeiteten Huflage. 
Seit dem ersten Erscheinen dieses Bandes sind siebzehn Jahre 
verflossen. Währenddessen haben die Verfasser mit ihrer Erbeit 
am „Kinderfreunde“ nicht geruht. Um aber den gesteigerten 
Anforderungen gerecht zu werden, entschlossen sie sich zu einer 
völligen Umarbeitung. Dies ermöglichte ihnen, auch einige der 
neuesten Dichter und Erzähler ins Lesebuch aufzunehmen, selbst 
wenn die Erlangung des Ebdrucksrechts mit Schwierigkeiten 
verbunden war. Selbstverständlich gaben sie den katholischen 
Autoren, sobald diese Gleichwertiges oder Besseres boten, den 
Dorzug, zumal die Klassiker ausreichend vertreten sind. 
Da sie trotzdem immer noch auf Gebiete stießen, für die sich 
bisher kein Schriftsteller gefunden hat, so waren ihnen Be— 
arbeitungen aus Lehrerkreisen willkommen. Der Zukunft bleibt 
ja die schöne Aufgabe unbenommen, solche Stücke immer form— 
vollendeter zu gestalten. 
Mit der Schönheit der Sprache will der „Kinderfreund“ in 
die Kinderherzen die christhliche Weltanschauung 
pflanzen. Darum dürfen Lesestücke mit dem höchsten Wahrheits- 
gehalt nicht fehlen, auch wenn kein Dichter sie geformt hat. 
Denn höher als die Form steht die Wahrheit, nach der die Kindes- 
seele verlangt wie das Auge nach Cicht. 
Zugleich erhält die Siebe zum Daterlande und zur 
Muttersprache in der christlichen Weltanschauung eine un— 
zerstörbare Grundlage und einen unerschöpflichen Uährboden. 
Ueuerdings wird zwar erstrebt, das Polksschullesebuch fast 
nur dem „unterhaltenden“ Lesen dienstbar zu machen; 
aber darin darf man nicht zu weit gehen. Wohl bevorzugt das 
Kind den Unterhaltungsstoff, weil er seine Genußseite befriedigt; 
allein in dem „studierenden“ Lesen ist ihm eine höhere 
Stufe zugewiesen. Diese gilt es zu ersteigen. EAuf ihr soll der 
wille zu lernen den Schüler fesseln auch an rein sachliche 
und schwierige Lesestücke. Uicht schonen, sondern üben und 
steigern will ein gesunder Leseunterricht die geistige Kraft.
	        
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