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4 HagensVerrat.
Jammernd in ohnmächtiger Wut sitzt Brunhild einsam im
Gemache. So findet sie Sagen und erfährt von ihr, wie schwer sie
gekränkt ist. Seine Herrin und Königin weint, bis in den Tod
beleidigt von einem Manne. — Der Mann muß sterben. Die drei
Könige werden zur Beratung hinzugezogen und nur der jüngste,
Giselher, hält die Sache für zu gering, als daß ein Held wie Siegfried
darum das Leben verlieren sollte; die übrigen, selbst Gunther, stimmen
für Siegfrieds Tod. Es soll ein falsches Kriegsgerücht verbreitet, das
Heer aufgeboten und Siegfried auf diesem Kriegszuge erschlagen
werden.
Die Heerfahrt ist in vollem Gange; Siegfried rüstet sich. Da
begibt sich der grimmige Hagen zu Kriemhild um von ihr Abschied zu
nehmen. Kriemhild hat den Streit schon halb vergessen. „Hagen,“
spricht sie, „du bist mein Verwandter. Schütze mir meinen lieben
Mann! Zwar ist er unverwundbar; aber als er sich im Blute des
Drachen badete, fiel ihm zwischen die Schulterblätter ein Lindenblatt,
so daß diese Stelle verwundbar blieb. Kommen nun in dichten Flügen
die Kriegsspeere auf ihn angeflogen, so könnte doch einer diese Stelle
treffen. Schütze du ihn dann, Hagen!“ — „Wohl,“ sagt der Tückische,
„und um das besser zu können, näht mir, königliche Frau, ein Zeichen
auf diese Stelle seines Gewandes, damit ich genau wisse, wie ich ihn zu
schützen habe!‘“ Und die Arglose näht mit eigener Hand aus feiner
Seide ein Kreuz auf das Gewand ihres Gatten; sie näht selbst sein
blutiges Todeszeichen.
Tags darauf beginnt der Kriegszug. Hagen reitet nahe an
Siegfried heran um zu sehen, ob die Gattin das Zeichen eingesetzt hat.
Siegfried trägt es wirklich und nun ist die Heerfahrt nicht weiter nötig.
Die Gefolgsmannschaft wird statt in den Krieg zu einer großen Jagd
entboten. Noch einmal sieht Siegfried seine treue Gattin, zum letzten—
mal. Bange Ahnungen, schwere Träume beängstigen ihre Seele wie
damals, als sie von dem Falken und den Adlern träumte. Jetzt hat
sie zwei Berge auf Siegfried fallen und ihn unter den stürzenden Berg—
trümmern verschwinden sehen. Siegfried tröstet sie: „Niemand trägt
Haß gegen mich, allen habe ich Gutes erwiesen. In wenig Tagen
komme ich wieder.“ Aber sie scheidet mit dem Worte: „Daß du von
mir scheiden willst, das tut mir inniglich weh.“
5. Siegfrieds Tod.
Die Jagd ist vollendet. Die Helden und vorab Siegfried, der das
meiste Wild erlegt hat, sind von dem Rennen in der Sonnenhitze müde
und durstig; doch weder Wein ist mehr vorhanden noch der Rheinstrom
in der Nähe um aus ihm die ersehnte kühle Labung zu schöpfen. Aber