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Fig s.
Fig 11.
2. Herousball, Stech- und Saugheber. Durch den festschließenden
Kork einer Flasche, die etwa halb mit Wasser gefüllt ist,
wird eine lange, offene Röhre bis fast auf den Bolen der
Flasche gesteckt. Alsdann wird stark in die obere spitze
Röhrenöffnung hineingeblasen. Nun treibt die in der
Flasche verdichtete Luft das Wasser durch die Röhre
aus der Flasche so lange hinaus, bis die verdichtete Luft
sich genügend ausgedehnt hat. Diese Vorrichtung nennt
inan einen Herousball. «Fig. 9.) — Der Stechheber
(Fig. 10) ist eine gläserne oder metallene, bauchige
Röhre zum Ausheben von Flüssigkeiten. Man steckt ihn
in ein mit Flüssigkeit gefülltes Faß und verschließt dann
die obere Öffnung des Hebers mit dem Finger. Zieht
man darauf den Stcchheber aus dem Faß, so läuft5<fl 10-
kein Tropfen aus dem Heber, weil der Druck der Luft von oben aufgehört
hat, von unten aber die Flüssigkeitssäule trägt. — Der
«Saugheber «Fig. 11) ist eine offene Röhre mit zwei
ungleich langen Schenkeln. Steckt man den kürzeren
Schenkel in einen Topf mit Wasser und saugt an dem
andern nach unten gekehrten Schenkel, so entsteht in dem
Heber ein luftleerer Raum. Da aber die Luft auf das
im Topfe befindliche Waffer drückt, so wird letzteres in
den längeren Teil der Röhre getrieben. Nehmen wir nun
den Mund von der Öffnung, so fließt das Wasser ver-
möge seiner Schwere von selbst aus.
3. Die Saug- und Druckpumpe. Die Säugpumpe (Fig. 12) besteht
aus einem Rohre, dessen unterer Teil, das Saugrohr, im Wasser eines Brunnen¬
steht. Jni oberen Teile oder Steigrohre befindet sich an der Kolbenstange ein
durchbohrter Kolben nebst einem sich nach oben öffnenden Ventil (Kolbenventil)d.
Über dem Saugrohr befindet sich das nach oben sich öffnende Säugventil a.
Am Steigrohr ist das Ausflußrohr angebracht, und die Kolbenstange an dem
Pumpenschwengel befestigt. Zieht man den Kolben auf, so hat die Luft darunter
Raum zur Ausdehnung und verdünnt sich. Zugleich schließt die äußere Luft
das Kolbenventil b. Außerdem drückt die Lust auf das Wasser im Brunnen, so
daß es in die Höhe steigt und das Säugventil» öffnet. «Stößt man nun den
Kolben abwärts, so schließt sich das
Säugventil durch den Wasserdruck.
Gleichzeitig aber öffnet sich das Kolben-
Ventil, und das Wasser steigt durch
den Kolben. Bewegt man darauf den
«Kolben nach oben, so schließt sich
durch den Druck des Wassers das
Kolbenventil, und da das Wasser nun
nicht zurückfließen kann, so muß es,
hoch genug gehoben, durch das Aus¬
flußrohr entweichen. — Die Druck¬
pumpe (Fig. 13) unterscheidet sich
von der «Säugpumpe nur dadurch, daß
am untern Teile ihres Steigrohres
noch eine gebogene Seitenröhre äuge-
bracht ist, welche mit einem besondern
Ventil b (Seitenventil) versehen ist,
das sich nach oben öffnet. Der Kolben der Druckpumpe ist nicht durchbohrt.
Durch das Niederfallen des Kolbens wird das über dem Säugventil a stehende
Bist- 12.
Fig 15.