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Es schlägt auf eins; da wird's ihr endlich bang;
„Sprich, lieber Mann, wo weilt dein Gast so lang?
Die Suppe siedet ein, die Kinder stehn
So hungrig da, und noch ist nichts zu sehn.
Wie heißet denn der Herr? Ich glaube säst,
Daß du vergeblich ihn geladen hast."
Der Vater aber winkt den Kinderlein:
„Seid nur getrost, er kommt nun bald herein."
Drauf wendet er zum Himmel das Gesicht
Und faltet zum Gebet die Hände, spricht:
„Herr Jesu Christe, komm, sei unser Gast,
Und segne uns, was du bescheret hast!"
Da klopft es an die Türe; seht, ein Greis
Blickt matt herein, die Locken silberweiß!
„Gesegn' euch's Gott! Erbarmt euch meiner Not!
Um Christi willen nur ein Stücklein Brot!
Schon lange bin ich hungrig umgeirrt; .
Vielleicht, daß mir bei euch ein Bissen wird."
Da eilt der Vater: „Komm, du lieber Gast!
Wie du so lange doch gesüumet hast!
Schon lange ja dein Stuhl dort oben steht!
Komm, labe dich! du kommst noch nicht zu spät!"
Und also führet er den armen Mann
Mit hellen Augen an den Tisch hinan.
„Und Mutter, sieh doch! seht ihr Kinderlein!
Den Heiland lud ich vor acht Tagen ein;
Ich wußt' es wohl, daß, wenn man Jesum lädt,
Er einem nicht am Hans vorüber geht.
O Kinder, seht! in diesem Ärmsten ist
Heut' unser Gast der Heiland Jesus Christ."
19. Sonnlagsgruß.
1. Der Sonntag ist gekommen,
Ein Sträußchen auf dem Hut;
Sein Aug' ist mild und heiter;
Er meint's mit allen gut.
2. Er steiget auf die Berge;
Er wandelt durch das Tal;
Er ladet zum Gebete
Die Menschen allzumal.