Full text: (Für das 5. bis 8. Schuljahr in einfachen Schulen, für das 5. bis 6. Schuljahr in gegliederten Schulen) (Band 2, [Schülerband])

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wie die Waldmäuse es tun. Jetzt gelit’s wieder einen Hasel- 
straucli hinauf, der besonders dicht verwachsen ist. Dort 
siehst du ungefähr einen Meter über dem Boden ein halb¬ 
kugeliges Nest aus Grashalmen und Moos, oben mit einem 
schmalen Eingangsloch. Das ist der Sommerpalast der Hasel¬ 
maus. Dort pflegt sie ihre Jungen, deren sie gewöhnlich vier 
hat; dort verbirgt sie sich zur Nachtzeit und bei unfreund¬ 
lichem Wetter. Im Herbst aber sucht sie ein Versteck unter 
den Wurzeln der Sträucher auf, auch wohl ein Felsenloch, 
das hinreichend trocken und vor dem Winde geschützt ist. 
Dorthin schleppt sie Nüsse und Eicheln und legt sich schlie߬ 
lich selbst mit dazu, rollt sich zusammen wie eine Pelzkugel 
und schläft wie ihre Vettern, das Murmeltier und der Sieben¬ 
schläfer. Treten im Winter schöne Tage ein mit milder 
Witterung und warmer Sonne, so wird auch die Haselmaus 
munter, unternimmt einen kleinen Spaziergang, frißt ein wenig 
Nußkern oder einige Weizenkörner und schläft dann abermals 
weiter, bis im Frühjahr die gute Zeit angeht. 
Unser Freund teilt uns mit, daß hier im Haselbusch¬ 
walde auch ein Pärchen der großen Haselmaus seine 
Wohnung habe, das er aber nicht stören möge, da sie 
sehr scheue Tiere seien. Er meint, wir würden sie auch nur 
selten zu sehen bekommen, da sie außerdem aufmerksam auf 
jedes Geräusch achteten und dann sich versteckten. Es ist 
dasselbe Tier, welches man unter dem Namen Gartenschläfer 
kennt, und das wegen seiner Diebereien am Obst dem Gärtner 
bitter verhaßt ist. An geschützter Stelle baut sich's in den 
Baumzweigen ein kugeliges Nest, klettert flink wie ein Eich¬ 
horn und läuft sogar pfeilgeschwind an einer rauhen Wand 
hinauf. Gern quartiert sich’s auch in leere Nester der Eich¬ 
hörnchen und Vögel ein und verschläft den Winter. Bei Tage 
wird es uns selten glücken, eine Haselmaus im Walde zu 
belauschen. Solange die Sonne leuchtet, schlafen beide Arten 
gewöhnlich in ihren dunklen Verstecken. Erst mit Beginn 
der Dämmerung kommen sie hervor und ersetzen während der 
Nacht im Gezweige der Büsche und Bäume das Eichhorn. 
Eichhörnchen und Haselmäuse sind selten in so großer 
Zahl im Walde vorhanden, daß sie Schaden anrichten. Anders
	        
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