Full text: (Für das 5. bis 8. Schuljahr in einfachen Schulen, für das 5. bis 6. Schuljahr in gegliederten Schulen) (Band 2, [Schülerband])

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ist es dagegen in dieser Beziehung bei den echten Mäusen, 
von denen mehrere Arten den Wald als Lieblingswohnplatz 
sich aussuchen. 
Die eigentliche Waldmaus,oben braun und unten weiß 
gefärbt, vermehrt sich dann, wenn mehrere trockene, warme 
Jahre aufeinander gefolgt sind, zu außerordentlichen Mengen. 
Dann reicht die gewöhnliche Speise nicht mehr aus. Nüsse 
und andere Baumsamen sind aufgezehrt; es werden die kleineren 
Wurzeln benagt, die Knospen und die Rinde junger Bäumchen 
abgerissen und diese dadurch zerstört. Dabei werden zwar 
auch manche Puppen und Larven von schädlichen Blatt¬ 
wespen und Forstschmetterlingen vernichtet, allein auch die 
brütenden Singvögel samt Eiern und Jungen sind bedroht und 
dem Walde wird dadurch in jeder Beziehung übel mitgespielt. 
Schließlich wandern ganze Heere von Waldmäusen wegen 
Mangel an Futter aus und durchsuchen die Felder, dringen 
in die Gehöfte ein und lassen sich selbst in unseren Wohnungen 
nieder. 
Die Waldmaus baut ihre Höhle in der Erde und füttert 
sie weich mit Moos aus. Zwei senkrechte Röhren dienen dem 
Tierchen zum schnellen Einfahren; ein schräg aufsteigender 
Gang macht ein bequemes Hinausgehen möglich. In ähnlicher 
Weise macht sich’s die Wald wühl maus im Forste bequem, 
und an den Waldrändern siedelt sich die Erdmaus gern an. 
H. Wagner. 
26. Der Specht. 
Wir gehen durch den grasgrünen Wald und hören die 
Vögelein singen; aber mitten hinein in die lustige Musik, in 
das Pfeifen und Zwitschern, Flöten und Trillern vernehmen 
wir ein sonderbares Schnurren. Es klingt wie die kleine 
Trommel beim Waldkonzert. Vorsichtig nahen wir uns den 
hochstämmigen, alten Bäumen, von denen der eigentümliche Schall 
kommt, und entdecken auch bald den eifrigen Tambour, den 
Grünspecht. Droben auf einem dürren Aste sitzt der wunder¬ 
liche Musikant, und seine bunte Uniform leuchtet im Sonnen¬ 
schein. Er schimmert in prächtigem Grün und der Oberkopf
	        
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