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5. „Trinke Mut des reinen Lebens!
Dünn verstehst du die Belehrung,
kommst mit ängstlicher Beschwörung
nicht zurück au diesen Ort.
Grabe hier nicht mehr vergebens!
Tages Arbeit, abends Gäste,
saure Wochen, srohe Feste — ,
sei dein künftig Zauberwort!"
Johann Wolfgang von Goethe.
50. Der Fischer.
1. Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,
ein Fischer saß daran,
sah nach dem Angel ruhevoll,
kühl bis ans Herz hinan.
Und wie er sitzt, und wie er lauscht,
teilt sich die Flut empor;
aus den: bewegten Wasser rauscht
ein feuchtes Weib hervor.
2. Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
„Was lockst du meine Brut
mit Menschenwitz und Menschenlist
hinauf in Todesglut?
Ach, wüßtest du, wie's Fischlein ist
so wohlig aus dem Grund,
du stiegst herunter, wie du bist,
und würdest erst gesund.
3. Labt sich die liebe Sonne nicht,
der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenatmend ihr Gesicht
nicht doppelt schöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht,
das feuchtverklärte Blau?
Lockt dich dein eigen Angesicht
nicht her in ew'gen Tau?"