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eingegriffen hat, kommt die erste Antwort des Freundes Pesa-
moya aus Mrogoro. Vor Überraschung läßt Kisukuba fast das
Hörrohr fallen. Sobald er sich aber überzeugt hat, daß die Sache
nicht weiter gefährlich ist, hellen sich feine Züge auf, und in ge¬
läufigem Suaheli tauschen die beiden dunkeln Freunde nun ihre
Begrüßungs- und Verabschiedungsworte aus.
3. Kopfschüttelnd verläßt der würdige Dorfälteste nach Be¬
endigung des Gespräches das Zimmer und meint, die Weißen
hätten doch sehr viel Verstand. Freudig begrüßt draußen das
Gefolge sein mutiges Oberhaupt, über dessen Schicksal es, ver¬
schiedene gefährliche Zwischenfälle fürchtend, sich noch nicht recht
im klaren war. Dann erstattet der Häuptling Bericht, und nun
finden wiederum, besonders in den entlegenen Dorfschaften,
monatelang Schauris statt, bei denen das große Ereignis noch
oftmals in eingehendster Weise besprochen wird.
Derrtsch-Oftafrrkanische Leitung in Daressalam.
220. Kriegerische Weihnacht in
Der Befehl zum Vormarsch war der Abteilung Meister durch
die Blitzlampe bisher nicht zugegangen; wir durften also hoffen,
Weihnachten noch in der Ruhe des Feldlagers zu verleben.
Das Gelände und die Hitze heimelten freilich keineswegs
weihnachtlich an. Nur am frühen Morgen wie in den Abend¬
stunden erfreute man sich einer linden, auffrischenden Kühlung,
während die Tage sengend heiß unsern sonnigen Lagerplatz durch-
glühten. Statt der deutschen Weihnachtslandschaft umgab uns
die afrikanische Sommersteppe, in der wir zwischen Sand, Stein¬
klippen, fahlen Grasbüscheln und spärlichem Buschwerk die Feier
rüsteten.
„Ich dachte dein, du trautes Heimatstal, so oft ich sehnend
in die Ferne schaute"; in solcher Stimmung flogen viele Ge¬
danken grüßend der deutschen Heimat zu.
Jeder Truppenteil schmückte einen grünen Kameldorn mit
Watte oder Papier und, wo es anging, mit wenigen Lichten zum