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2. Dann wirst du wie auf grünen Au'n
Durchs Pilgerleben gehn;
Dann kannst du sonder Furcht und Grau'n
Dem Tod ins Auge sehn.
3. Dann wird die Sichel und der Pstug
In deiner Hand so leicht;
Dann singest du beim Wasserkrug,
Als wär' dir Wein gereicht.
4. Dem Bösewicht wird alles schwer,
Er thue, was er thu';
Der Teufel treibt ihn hin und her
Und läßt ihm keine Ruh.
5. Der schöne..Frühling lacht ihm nicht,
Ihm lacht kein Ährenfeld;
Er ist auf Lug und Trug erpicht
Und wünscht sich nichts als Geld.
6. Der Wind im Hain, das Laub am Baum
Saust ihm Entsetzen zu;
Er findet nach des Lebens Raum
Im Grabe keine Ruh.
7. Üb immer Treu' und Redlichkeit
Bis an dein kühles Grab
Und weiche keinen Finger breit
Von Gottes Wegen ab!
8. Dann suchen Enkel deine Gruft
Und weinen Thränen drauf;
Und Sommerblumen, voll von Duft,
Blühn aus den Thränen auf.
40. Der Schatz im Acker.
(Schwarz.)
Ein armer Ackersmann, Vater von sechs unmündigen
Kindern, pflügte sein Feld um und sprach in Sorgen: „Wer
wird meinen Kindern Brot geben, wenn ich nicht mehr
hier bin, da es nun schon so schwer hält, sie durch meine
Arbeit zu speisen?“
Als er noch so für sich redete, klang die Pflugschar,
und die Pferde standen. Er hob dieselbe heraus und mit
ihr ein Kästchen, das stark mit Eisen beschlagen war. Er-