Full text: [Teil 4, [Schülerband]] (Teil 4, [Schülerband])

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er hatte zu viel Selbständigkeit gezeigt. Ohne Umstände kletterte er 
von seinem Strauch herab dem Wasser zu und setzte sich auf ein 
Seerosenblatt. „Wöge es dir gut gehen, kleiner Joachim!" sprach 
ich; „der Fimmel beschere dir eine Lebensgefährtin und schütze dich 
vor dem Storch wie vor Frösche fangenden Buben! Dann habe 
ich dich nicht umsonst aus dem Staub und aus der Tinte gezogen." 
„Brekekekex!" sagte er und tauchte unter. L. Bndde. 
110. Die Eidechsen. 
Daß viele Menschen sich vor den Schlangen fürchten, 
davonspringen oder sie des Lebens berauben, das ist noch 
wohl begreiflich, weil man sie für gefährlich hält und im zweifel¬ 
haften Falle lieber eine ungiftige totschlägt als von einer gif¬ 
tigen sich beißen läßt. Aber warum sind viele Leute sogar 
den Eidechsen feind, diesen unschuldigen Tieren, die niemand 
beleidigen, niemand schaden, vielmehr dem Landmanne nützlich 
werden, indem sie von allerlei kleinen Insekten oder soge¬ 
nanntem Ungeziefer sich nähren? Höchstens können sie euch 
ein wenig erschrecken, wenn ihr so in euern stillen Gedanken 
dahinwandelt und auf einmal etwas im Laube rauscht. Aber 
wer ein gutes Gewissen hat, muß sich gewöhnen, nicht vor 
allem zu erschrecken. Wer ein böses Gewissen hat, dem ist 
freilich in diesem Punkt übel raten. 
„Der Wind im Wald, das Laub am Baum saust ihm Ent¬ 
setzen ZU." 
Nun, alle Leute sind so furchtsam freilich auch nicht, und 
im Frühjahr, wenn man wieder ins Feld und ins Grüne geht und 
überall in der mannigfaltigsten Gestalt das frohe Leben hervor¬ 
wimmelt und laut wird, bleibt auch wohl ein verständiger 
Mann einen Augenblick vor einer Eidechse stehen, betrachtet 
ihr grünes Gewand, wenn es schöner als Smaragd an der 
Sonne schimmert, bewundert ihre unnachahmliche Geschwin¬ 
digkeit und sieht mit Vergnügen ihren unschuldigen Spielen zu. 
Dann geht er mit guten Gedanken seines Weges weiter, riecht
	        
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