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A. Deutscher Lebensspiegel.
4. Gott grüße dich!
1. Hott grüße dich! Kein andrer Gruß
gLeicht dem crn Innigkeit.
Gott grüße dich! Kein andrer Gruß
paßt so Zu aLLer Zeit.
2. Gott grüße dich! Wenn dieser Gruß
so recht vom Kerzen geht,
gitt bei dem Lieben Gott der Gruß
so vieL wie ein Gebet.
Julius Aturn.
5. Gott grüßt manchen, der ihm nicht dankt.
Gott grüßt manchen, der ihm nicht dankt. Zum Beispiel, wenn
dich früh die Sonne zu einem neuen, kräftigen Leben weckt, so bietet er
dir: „Guten Morgen!" Wenn sich des Abends dein Auge zum erquick¬
lichen Schlummer schließt: „Gute Nacht!" Wenn du mit gesundem
Appetit dich zur Mahlzeit setzest, sagt er: „Wohl bekomm's!" Wenn du
eine Gefahr noch zur rechten Zeit entdeckst, so sagt er: „Nimm dich in
acht, junges Kind, oder altes Kind, und kehre lieber wieder um!" Wenn
du am-schönen Maitag im Blütenduft und Lerchengesang spazieren gehst,
und es ist dir wohl, sagt er: „Sei willkommen in meinem Schloßgarten!"
Oder du denkst an nichts, und es wird dir auf einmal wunderlich im
Herzen und naß in den Augen und denkst: Ich will doch anders werden,
als ich bin, so sagt er: „Merkst du, wer bei dir ist?" Oder du gehst an
einem offenen Grabe vorbei, und es schauert dich, so denkt er just nicht
daran, daß du lutherisch oder reformiert bist, und sagt: „Gelobt sei
Jesus Christ!" '
Also grüßt Gott manchen, der ihm nicht antwortet und nicht dankt.
I. P. Hrbrl.
6. Der arme Mann nnd sein Mnd.
Cin armer Mann, gedrückt von mancher Not, nahm in die Hand
sein letztes Brot und schnitt davon ein Stücklein ab, das er dem kleinen
Kinde gab, das bei ihm stand, und „Gott, ach Gott!" seufzt' er dabei.
Beweglich bot das kleine Kind das Stücklein Brot dem Vater wieder:
„Nehmt es doch! ich bitt' Euch, Vater! Ich will noch wohl warten;
Vater, weint nur nicht!"
Der Vater wendet sein Gesicht und sagt: „Ich schneide noch ein
Stück; behalt es, Kind!" Mit nassem Blick sieht er auf seinen Sohn