1. Allzeit im Herrn.
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herab, auf seinen Trost, und schneidet ab. Doch wie erschrickt er! Plötzlich
fallt ein Haufen glänzend Silbergeld aus seinem Brot. „Ach! was ist
das?" sagt er erschrocken. „Söhnchen, laß die Thaler liegen; ich will
gehn; der Bäcker soll sie liegen sehn. Vermutlich hat der Mann das
Geld, das aus dem lieben Brote fällt, hinein gebacken; der muß es auch
wieder haben. Bleib indes dabei; ich will geschwinde gehn."
Er geht. Des Kindes Augen sehn ganz starr die blanken Thaler
an; allein es rühret nicht daran. .Der Bäcker kommt, sieht sie und
spricht: „Freund, das sind meine Thaler nicht; ja, glaubt es mir! Doch
wißt Ihr was? Ein reicher Mann macht Euch den Spaß; denn hört,
das Brot, das Ihr geholt, war nicht von mir; Ihr aber sollt nicht fragen
und, von wem es ist, auch nicht erfahren. Dieses wißt, daß gestern
abend einer kam, der mir das Brot gab, das ich nahm, und sagte: „Wenn
ein armer Mann, der krank ist, nichts verdienen kann, ein Brot holt,
Freund, so gebt ihm dies." So sagt' er, ja, das ist gewiß. Drauf kamt
Ihr, und ich gab es Euch. Seht, wie Gott sorgt! Nun seid Ihr reich;
das Geld hat einen rechten Glanz."
Der arme Mann verstummte ganz und auch sein Kind. Er nahm
' das Brot und seufzt' und sagte nur: „Ach Gott!" und schnitt sich noch ein
Stückchen ab und sprach: „Den Mann, der mir es gab, den segne Gott!
Ach lebte doch," sprach er, „nun deine Mutter noch, du liebes Kind!"
Das Söhnchen spricht: „Weint, Herzensvater, weint doch nicht!"
Luüw. Gleim.
wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten. — Ehrlich
währt am längsten.
7. Wo wohnt
1. Wo wohnt der liebe Gott? —
Sich dort den blauen Himmel an,
wie fest er steht so lange Zeit,
sich wölbt so hoch, sich streckt so weit,
daß ihn kein Mensch erfassen kann;
und sieh der Sterne goldnen Schein,
gleich als viel tausend Fenstcrlein:
Das ist des lieben Gottes Haus,
da wohnt er drin und schaut heraus,
und schaut mit Vateraugen nieder
aus dich und alle deine Brüder.
der liebe Gott?
2. Wo wohnt der liebe Gott? —
Hinaus tritt in den dunklen Wald;
die Berge sieh zum Himmel gehn,
die Felsen, die wie Säulen stehn,
der Bäume ragende Gestalt!
Horch! wie es in den Wipfeln rauscht;
horch! wie's im stillen Thäte lauscht.
Dir schlägt das Herz; du merkst es bald:
Der liebe Gott wohnt in dem Wald;
dein Auge zwar kann ihn nicht sehen,
doch suhlst du seines Odems Wehen.