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behielt, um mit seinen Zähnen eingreifen zu können. Die Schnauze lag
dicht an Fritzens linker Backe; die scharfe Zunge hing neben seinem
Munde. Der Wolf röchelte, als ob ihm die Kehle zugeschnürt wurde,
und kratzte mit seinen Hinterklauen dem armen Jungen die Waden
durch Süefel und Strümpfe blutig." _
„Vater! Vater!" rief nun Fritz, als er glücklich an die Hoftür
gelangt war; „Vater, um Gottes willen, Vater!" wiederholte er in
schrecklicher Angst; denn niemand hörte. Die Tür war inwendig ver¬
riegelt, im Hause schlief alles. Er war erschöpft, pochen konnte er nicht,
er hatte keine Hand frei; mit dem Fuße getraute er sich nicht an die
Tür zu stoßen, weil er fürchtete, das Gleichgewicht zu verlieren und
unlzufallen. Endlich rannte er rückwärts mit seinem Freunde Wolf gegen
die Tür. Der Wolf kreischte. — Da schlugen alle Hunde im Hofe an.
Tyras, Diana, Waldmann, der kleine Dachs, Luchs, Fink, alle mit¬
einander waren auf dein Platze.
„Vater," rief Fritz durch das Hundegebell hindurch, „um Gottes
willen macht aus; ich habe eineu Wolf, lebendig!" — Jetzt hörte der
alte Förster; die sorgsame Mutter war auch schon unten im Hofe und'
öffnete die Tür, wo der Vater mit einer Kugelbüchse im Anschlag
stand.
„Schießt nicht!" rief ihm der Sohn entgegen, „ich habe ihn ja auf
dem Rücken. Nur die Scheune aufgemacht!" Er stellte sich mit dem
Rücken gegen die Scheunenöffnung und warf den Wolf mit einem
Rucke auf die Tenne. Hier erwarteten die Hunde den Gefangenen.
Drei biß er tot; da endete eine Kugel sein Leben. MeloS.
358. vio Bärenhaut
Zwei Jägerburschen hatten von einem Bären gehört,
welcher sich in dem Walde aufhalten sollte. Und weil man
lange keinen so grossen und starken Bären gesehen hatte, so
' freuten sie sich auf den schönen Pelz, den sie dem Bären
abziehen wollten. „Wenn ich ihn schiesse,“ sagte der eine, „so
lass ich mir einen Mantel davon machen, der soll mich im
Winter hübsch warm halten.“ — „Nein,“ sagte der andere, „ich
schiesse den Bären und verkaufe den Pelz. Der Kürschner
bezahlt mir dreissig Mark dafür, die sollen mir schön in dem
Beutel klingen.“
Unterdessen war es Zeit geworden, in den Wald zu gehen.
Als sie aber so allein darin waren und von ferne den Tritt des
Bären hörten, da wurde es ihnen doch ein wenig bange. Als
er nun gar näher kam und ein schreckliches Brummen hören
liess, da warf der, welcher den Pelz verkaufen wollte, seine
Flinte weg und kletterte so schnell als möglich auf einen Baum.
Der andere aber, welcher auch nicht zu bleiben wagte, konnte
nicht mehr fliehen. Zum Grlück fiel ihm ein, dass die Bären
keine tote Menschen anrühren. Er warf sich also auf den