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für seinen glänzenden Hofhalt auch ein glänzendes Schloß
zu bauen. So entstand nach Pöpelmanns Entwürfen der
reichverzierte, wunderschöne „Zwinger" als Vorhof eines
gewaltigen Königsschlosses, dessen Rückseite sich in den
Fluten der Elbe spiegeln sollte. Doch kam der Bau über
bett „Vorhof" nicht hinaus. Auch die herrliche Frauen-
kirche, deren schöngewölbte Kuppel ans jedem Bilde
Dresbens hervortritt, würbe noch unter August bem Starken
vom Ratsbaumeister Bähr begonnen. Kunst unb Kirnst«
hanbwerk förberte August der Starke in freigebiger Weise.
Im „Augusteum" (jetzt „Johauneum") am Neumarkte
tourbeit griechische unb römische Altertümer unb bie An¬
fänge einer Gemälbesammlung, im „Grüuen Gewölbe"
bes Schlosses herrliche Golbschmiebearbeiten unb ähnliche
Kostbarkeiten aufgestellt. Der „Große Garten" (ebenso
der Moritzburger unb Großseblitzer Park) würbe teilweise
nach betn Muster bes Parks von Versailles eingerichtet
unb burch 150 Mannorgrnppen von italienischen Bilb-
hauern geziert. So würbe Dresben, burch seine herrliche
Lage zu beiben Seiten bes Elbstroms unterstützt, bie schönste
und besuchteste Restbenz bes bamaligen Deutschlanbs; 1727
zählte bie Stabt bereits 40,000 Einwohner.
Ein gewisses Verdienst erwarb sich August der Starke auch um
die Erfindung des Porzellans. In jener Zeit glaubte man noch an
die Möglichkeit, Gold aus billigen Metallen herzustellen, und Hunderte
von Apothekern und „Alchymisten" mühten sich ihr ganzes Leben hin¬
durch, „das große Elixir" oder „die rote Tinktur" herzustellen, welche
jedes Metall in Gold verwandle und außerdem ein Heilmittel gegen
alle Krankheiten sei. Es fehlte auch nicht an Schwindlern, welche vor¬
gaben, „die Tinktur" zu besitzen und ihre Umgebung durch geschickte
Taschenspielerkünste täuschten. Für solche „Adepten", die sich geschickt
mit dem Zauber des Geheimnisvollen zu umgeben wußten, war nament¬
lich an verschwenderischen Höfen ein lohnendes Arbeitsfeld. Auch August
der Starke hatte mit vieler Mühe einen Adepten in seine Gewalt ge¬
bracht: Johann Friedrich Böttger aus Schleiz, einen früheren Apotheker-
lehrling. Als dieser einst (1704), um neue Schmelztiegel zu brennen,