42 B. Pflichten gegen Gott und den Naͤchsten.
hoch aufgetürmt vor dem Hause wie eine Mauer. Kein Feind hatte von
der Straße aus das Hüttchen sehen können. Alle lobten und priesen Gott.
Die Großmutter aber sagte: „Seht, so hat Gott doch eine Mauer aufgeführt,
die Feinde von unsrer Wohnung abzuhalten. Ich bleibe dabei:
Wer auf den lieben Gott vertraut,
der hat auf keinen Sand gebaut.“ Christoph v. Schmid.
Sei treu und wahr!
52. Deutscher Rat.
J. Vor allem eins, mein Kind: Sei treu und wahr!
Laß nie die Lüge deinen Mund entweihn!
Von alters her im deutschen Volke war
der höchste Ruhm, getreu und wahr zu sein.
2. Du bist ein deutsches Kind, so denke dran!
Noch bist du jung, noch ist es nicht so schwer.
Aus einem Knaben aber wird ein Mann; —
das Bäumchen biegt sich, doch der Baum nicht mehr.
3. Sprich „ja“ und „nein“, und dreh und deutle nicht!
Was du berichtest, sage kurz und schlicht!
Was du gelobest, sei dir höchste Pflicht!
Dein Wort sei heilig; drum verschwend es nicht!
1. Leicht schleicht die Lüge sich ans Herz heran,
zuerst ein Zwerg, ein Riese hintennach;
doch dein Gewissen zeigt den Feind dir an,
und eine Stimme ruft in dir: „Sei wach!“
5. Dann wach und kämpf! Es ist ein Feind bereit,
die Lüg' in dir, sie drohet dir Gefahr.
Kind, Deutsche kämpften tapfer allezeit;
du deutsches Kind, sei tapfer, treu und wahr!
Rob. Reinick
53. Lohn der Lüge.
LBelft, Brũüder, helft! Der Wolf hat schon ein Schaf im
Rachen!“ so schrie ein junger Hirt, sich eine Lust zu machen.
Wenn nun das Hirtenvolk herbeigelaufen war, dann rief er:
„Geht zur Ruh', es hat noch nicht Gefahr; ieh habe nur versueht,
ob ihr auch wachsam wäret!“ Als er nun ihre Hilf' ein andermal
begehret, das keinen Scherz mehr galt und jetzt vom Wolt ein
—