Das Rittertum. 
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und Schwimmen; er schoß mit der Armbrust nnd lernte Fechten mit Schwert, Schild 
und Lanze. Nicht selten wurden die Edelknaben auch unterrichtet in Gesang und Karten¬ 
spiel. Vorlesen und Erzählen. Im vierzehnten Jahre trat er aus dem Dienst der Herrin 
in den seines Herrn. Er erhielt ein Schwert, das er umgegürtet tragen durfte, und 
hieß Knappe/ Nun begleitete er seinen Herrn als dessen Waffenträger. Er lernte 
die verschiedenen Jagbknnste: Huude abrichten, mit den Fallen beizen, den Hirsch er¬ 
legen und waidgerecht zurichten, das Hifthorn blasen, eine ganze Jagd vorbereiten und 
lenken. War er kräftiger geworden, so beteiligte er sich an den Knappenturnieren, um 
sich an die Rüstung zu gewöhnen, zu lernen fest im Sattel zn bleiben und seine Waffen 
zu gebrauchen. Mit dem einuudzwanzigsten Lebensjahr war die Knappenzeit abgelaufen. 
Hatte der Jüngling dieselbe tadellos verbracht, so durfte ihm der Ritterschlag erteilt 
werden. Durch diesen erlangte er endlich den Eintritt in den Ritterstand. Der Ritter¬ 
schlag konnte zwar von jedem Ritter erteilt werden; man suchte ihn jedoch möglichst von 
der Hand eines berühmten Mannes oder eines Fürsten, am_ liebsten vort_ dem König 
oder Kaiser selber, zu erlangen. Der Ritterschlag geschah in feierlicher Weise, und zwar 
in der Regel in der Kirche. Nachdem der Knappe durch Fasten und Empfang des 
h. Abendmahls sich würdig vorbereitet hatte, kniete er vor dem Altar nieder und 
gelobte, stets die 
Wahrheit zu 
reden, das Recht 
zu verteidigen, 
die Kirche zu 
ehren, feinem 
Fürsten treu zn 
dienen, Witwen 
und Waisen zu 
beschützeuunddie 
Ungläubigen zu 
bekämpfen. Dann 
erhielt er von dem 
vornehmsten Rit¬ 
ter einen leichten 
Schlag mit dem 
Schwert auf die 
Schulter. Nach¬ 
dem er sich er¬ 
hoben hatte, be¬ 
kleidete man ihn 
mit der Ritter¬ 
binde, dem 
Mantel und den 
Sporen, um¬ 
gürtete ihn mit 
dem Ritter¬ 
schwert und gab 
ihm den Schild 
in die Hand, 
eiserner Panzer 
ein bewegliches 
Auch Brust und 
Ritter im Turnieranzug. 
Die Ausrüstung eines Ritters bestand 
Ein 
und 
in folgendem: 
deckte Brust unb Rücken, ein eiserner Helm schützte das Haupt 
Visier das Gesicht. Arme und Beine waren durch Schienen bedeckt. 
Hals des Pferdes waren durch einen Panzer geschützt. Die Hauptwaffen waren Schwert 
und Lanze. Als Schutzwaffe diente der Schild. Dieser war nicht selten mit kostbaren 
Steinen verziert uud mit einer Zeichnung versehen, an der man den Ritter auch bei 
geschlossenem Visier erkannte. Man nannte dies sein Wappen. Gewöhnlich behielten 
die Nachkommen das einmal angenommene Wappen bei, und so wurde es zum Ge¬ 
schlechtswappen. Die Geschlechtsnamen entnahmen die Ritter von ihrem Geburtsort, 
ihrer Burg, ihrer Würde, zuweilen selbst ihren Gebrechen und Fehlern. 
Die Wohnung des Ritters war die Burg. Sie lag meist auf steiler Höhe, 
nicht selten aber auch in der Tiefe, von Sumpf und Wasser umgeben. Die Burg war 
umschlossen von einem tiefen Graben, über den eine Zugbrücke führte, und starken 
Mauern. In dem Burghof befanden sich die Ställe und Vorratsräume. Der Pallas 
oder Saal war der Hauptteil der Burg. Die Wohn- unb Schlafräume (Kemnaten)
	        
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