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jährige Schwester Maria, die ihm auf dem Fuße gefolgt war, schloß sich
lebhaft seiner Bitte an.
Der Vater trat ans Fenster und schaute aufs Wetterglas daneben.
Es war noch im Steigen. Dann wandte er sich zu den Kindern mid
sagte, um sie zu prüfen: „Also aufs Missionsfest soll ich mit euch fahren?
Ihr wißt ja noch gar nicht, was Mission ist."
„Freilich wissen wir's", verteidigte sich Mariechen eifrig. „Wir
haben's erst neulich in der Schule gehabt. Als unser Herr Christus gen
Himmel fahren wollte, hat er seinen Jüngern befohlen: Gehet hin in alle
Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur; und zu Pfingsten, als
der Heilige Geist ausgegossen war, haben sie damit den Anfang gemacht
und den Leuten, die aus allerlei Völkern zusammengekommen waren, die
großen Taten Gottes verkündigt, und ein jeglicher konnte sie in seiner
Sprache reden hören. Du hast mir ja noch selbst die vielen fremden
Namen abgehört, die ich gar nicht behalten konnte. Fritz, wie hießen sie
doch gleich?"
„Parther und Meder und Elami'ter", gab Fritz ohne Besinnen Be¬
scheid und hörte nicht eher auf, als bis er bei den Kretern und Arabern
angelangt war. Dann aber fuhr er gleich aus dem eigenen fort: „Und
jetzt, so hat uns der Herr Lehrer gesagt, sind's noch viel, viel mehr,
denen das Evangelium in ihrer Sprache gepredigt wird, und 500 Mil¬
lionen Menschen sind schon Christen geworden, aber 1000 Millionen sind's
noch nicht, die müssen gleichfalls noch alle bekehrt werden. Eine Karte
hat er uns auch gezeigt, darauf waren die christlichen Länder ganz rot
gemalt und die heidnischen ganz schwarz; aber in den schwarzen Ländern
waren schon viele rote Striche und Punkte zu sehen, die bedeuteten, daß
dort Missionsstationen liegen und die Heiden schon Christen geworden sind."
„Schön," sagte der Vater, dem man es ansah, daß er über die Auf¬
merksamkeit seiner Kinder sich freute, „so muß ich euch wohl den Willen
tun. Aber mit dem Fahren kaun das nichts werden. Die Pferde sind müde
von der Heuernte und müssen sich ausruhen für den Roggenaust. Wir gehen
die Meile zu Fuß, auf dem Richtsteig durch den Wald. Wollt ihr?"
Ob sie wollten! Sie wären am liebsten gleich auf die Reise ge¬
gangen.
2. Als am folgenden Tage die Sonne ein wenig über den Mittag
hinaus war, verließ die kleine Gesellschaft den Hof. Die Mutter blieb
daheim, in der Wirtschaft nach dem Rechten zu sehen. „Bringt mir auch
was Schönes mit", sagte sie beim Abschied. „Hier habt ihr noch jeder
einen Groschen; dafür könnt ihr euch Salzkuchen kaufen. Grüßt auch die
Leute recht manierlich. Habt ihr schon zur Kollekte etwas eingesteckt?"