tritt mehreren vornehmen Offizieren bei Kurzhagen zu Gaste. Die
Eltern des Rittmeisters wünschten diesmal selbst, nicht am Tische zu
erscheinen, weil sie sich verlegen fühlen würden. Als man sich setzen
wollte, fragte der General: „Aber Kurzhagen, wo sind Ihre Eltern?
Ich denke, sie essen mit Ihnen an einem Tische?" Der Ritt¬
meister lächelte und wußte nicht sogleich zu antworten. Da stand
Zieten auf und holte selber die Eltern herbei; sie mußten sich rechts
und links an seine Seite setzen, und er unterhielt sich mit ihnen aufs
freundlichste. Als man anfing Gesundheiten auszubringen, nahm er
sein Glas, stand auf und sprach: „Meine Herren, es gilt dem Wohl¬
ergehn dieser braven Eltern eines verdienstvollen Sohnes, der be¬
weist, daß ein dankbarer Sohn mehr wert ist als ein hochmütiger
Rittmeister."
Später fand der General Gelegenheit, dem Könige von der
kindlichen Achtung zu erzählen, die der Rittmeister seinen Eltern er¬
wiesen hatte, und Friedrich freute sich sehr darüber. Als Kurzhagen
einst nach Berlin kam, wurde er zur königlichen Tafel gezogen. „Hör
Er, Rittmeister," fragte der König, um seine Gesinnung zu erforschen,
„von welchem Hause stammt Er denn eigentlich? Wer sind Seine
Eltern?" „Euer Majestät," antwortete Kurzhagen ohne Verlegen¬
heit, „ich stamme aus einer Bauernhütte, und meine Eltern sind
Bauersleute, mit denen ich das Glück teile, das ich Euer Majestät
verdanke." „So ist's recht," sagte der König erfreut. „Wer seine
Eltern achtet, der ist ein ehrenwerter Mann; wer sie geringschätzt,
verdient nicht, geboren zu sein." Friedrich Pustkuchen-Glanzow.
108. Remteremteremtemtem.
Gealtert war der alte Fritz,
zur Neige ging sein sprudelnder Witz;
drum war er unwirsch oft und murrend,
sprach abgebrochen, kurz und schnurrend,
und so ihn jemand nicht gleich verstand,
so ward er übel angerannt.
Am schlimmsten war's bei Musterungen,
wenn die Kanonen den Grundbaß sungen.
Zwar die Herren Adjutanten,
die ihn von innen und außen kannten,
sie verstanden den Alten sofort;
sie lasen vom Mund ihm das Wort.