Full text: [Teil 3 = Sechstes - Achtes Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 3 = Sechstes - Achtes Schuljahr, [Schülerband])

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3. Nicht so gut ist den Menschen der Met, als man meint, 
und gefährlichen Wegtrunk wählte, wer den Wein sich erkor; 
denn ein jeglicher Schluck stiehlt ihm ein Stück des Verstandes. 
Edda. 
4. Biedrer Mann in Schande sinkt, 
dem vom Wein die Zunge hinkt. Walter von der Vogelweide. 
6. Teuer ist die War, und das Geld ist rar — 
Lang ist das Jahr, groß der Tage Schar - 
Spar für die Gefahr, für die grauen Haar 
6. Quell aller Qual, das ist der Geiz. 
Erst des Gewinnens Stachelreiz, 
dann des Bewahrens Sorg und Not, 
zuletzt, der's nimmt, der bittre Tod. 
7. Nur selten, weiß ich, daß es einem frommt, 
wenn er zu übergroßem Reichtum kommt. 
Der allzu reich', der allzu arme Mann, 
sie schaun die Welt mit trüben Augen an. 
Zu großer Reichtum macht hofsärtig Blut, 
zu große Armut raubt den Lebensmut, 
und wahrlich, keins von beiden dünkt mich gut. 
Walter von der Vogelweide. 
0 21. Gebet. 
Herr, schicke, was du willt, 
ein Liebes oder Leides! 
Ich bin vergnügt, daß beides 
aus deinen Händen quillt. 
Wollest mit Freuden 
und wollest mit Leiden 
mich nicht überschütten! 
Doch in der Mitten 
liegt holdes Bescheiden. Eduard Mörire. 
22. Trost. 
1. Wenn alles eben käme, 
wie du gewollt es hast, 
und Gott dir gar nichts nähme 
und gäb dir keine Last, 
spar! 
- spar! 
— spar! 
Friedrich Gull. 
Klaus Harms.
	        
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