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tugendhaftes Leben zu gewinnen. Die letzten Jahre seines Le—
bens verbrachte er in Trier. Hier starb er, erst 44 Jahre alt, am
7. August 1635 als Opfer seiner Nächstenliebe; ein heftiges Fieber,
das er sich bei der Krankenpflege zugezogen hatte, raffte ihn dahin.
292. Der letzte Bauet.
Von Wilhelm bennemann.
Die Schweden hausen in Marsch und land;
Der Bauer flucht grimmig und ballt die Hand—
2. Dreimal geplündert ward Dorf und Haus;
Sie fegten Scheunen und Ställe aus.
3. Die felder liegen brach und leer;
Die ßBeiter stampfen darüberher,
4. Der Hunger kam und die Pest dazu;
Sie drückten den letzten die AHugen zu—
5. kin bauer nur blieb und schartte sie ein;
Der sollte des Totendorfs Wächter sein.
b. krt sprach kein Wort, nanm Pflug und Rorn
Und zwang das kisen durch Distel und Dorn,
7. kin krähenschwarm erschtocken flog,
Wie futche er um furche zog. —
EIIIIIIEIII—
Der sient das ßespann und sieht den PFflug
9, Und sieht den bauern und stockt und steht —
Nun, Bauer, sprich dein letztes Bebet!
10. Doch lallt et kein Paternoster mehr;
Die Morgensterne sind schatf und schwet,
11. An Halfter und leinen ein Schwertesschnitt,
Da trabte die letzte Mähre mit,
12. Nun schläft hinterm Pflug, im freien feld,
Der letzte des Dorfes, ein Bauet, ein Held.
——
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13, längst klangen die friedensglocken durchs land,
flls man den Pflug und den Bauern fand,
14. Man grub ihn unter dem Pfluge ein;
Der ward ihm Denkmal und leichenstein,
15. Und Mohn und Ahren, golden und schwer,
Nicken und flüstern datüberher,