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184. Du sollst anbeten, Gott, deinen Serrn!
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Welceh unermebliche Arbeitsleistungen werden von den zabllosen
und mannigfaltigen Kraftmaschinen verrichtet, vor allem von den
Dampfmaschinen, die aus der Steinkohle die Quelle ihrer Kraft ziehen!
Durch eine Eisenbahnwagenladung Steinkohle kann so viel Arbeit ver-
richtet werden, als ein fleibiger Arbeiter während seines ganzen Lebens
leisten kann. Mit Hilfe von den 120 Millionen Tonnen Koblen, die 1897
in Deutschland, der 650 Millionen, die auf der ganzen Erde gewonnen
wurden, leisteté die Dampfmaschine eine Arbeit, die in Deutschland
der Arbeit von etwa 60 Millionen und auf der ganzen Erde gar einer
Arbeitsleistung von mehr als 300 Millionen Menschen gleichkommt.
Die gewaltige Machtvergrößerung, die dureh die Dampfmaschinen ge-
wonnen ward, tritt noch schärfer hervor, wenn man bedenkt, daß die
meisten der von ihnen verrichteten Arbeiten überhaupt weder von Men-
schen noch von Tieren geleistet werden können. Alle diese segensreichen,
die gesamte Arbeitstätigkeit der Menschen umgestaltendden Wirkungen
beruhen auf der bahnbrechenden Erfindung von James Watt, dle in der
Zeit von 1764 -1784 ihre Vollendung fand. Nach Willolm Launtardt.
194. Du sollst anbeten, Gott, deinen Herrn.
JIh habe, sagt Linné, die Tiere betrachtet, auf die Pflanzenwelt gestützt; die
Pflanzen, im Erdboden wurzelnd; die Erde, vom Weltkreis getragen, im
unerschütterlichen Laufe um die Sonne kreisend, welche das Leben auf ihr ver—
mittelt; die Sonne endlich, um ihre Achse sich drehend, und mit den übrigen
Sonnensystemen, an Raum und Zahl ohne Grenzen im Weltraum, in schwebender
Bewegung gehalten von der unbegreiflichen ersten Ursache, dem Wesen aller
Wesen, dem Urheber aller Wirkungen, dem Baumeister, Erhalter und Regierer
des Weltalls. Wer dieses Wesen Weltregierer nennt, irrt nicht, denn von ihm
hängt alles ab; wer es Erzeuger nennt, irrt nicht, denn aus ihm ist alles ent—
standen; wer es Vorsehung nennt, der nennt es recht, denn die Welt entfaltet
ihre Tätigkeit nach seinem Ratschluß. Es fühlt alles, sieht alles, hört alles,
belebt und beseelt alles — es ist alles in allem. Dieses Wesen, ohne welches nichts
ist, ist ewig, unermeßlich, nicht gezeugt, nicht geschaffen. Es ist in seiner heiligen
Majestät nur geistig zu schauen. Diesen ei nen, ewigen, unendlichen, allwissenden
Gott habe ich aufmerksam lauschend einherschreiten sehen und bin von Staunen
überwältigt worden. Ich habe einige Spuren seiner Schritte durch die geschaffene
Welt erkannt, und in ihnen allen, auch dem Kleinsten, welches fast den Sinnen
entschwindet, welch eine Fülle von Kraft und Weisheit und unergründlicher
Vollkommenheit! Karl v. Linns.