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283. Die Schlacht bei Hemmingstedt. 17. Sebruar 1500.
aueh er nährte alten Haß wider die trotzigen Bauern, gegen welehe
viele seiner Vorfahren im Kampf gefallen. Einer der ersten unter der
Ritterschaft, der Marschall Hans von Ahlefeldt, hatte seit lange auf ein
solehes Unternehmen gedrungen. Man hoffte reiche Beute, und die
Aussicht hierauf hat auch Städte und Landvolk in den Herzogtũmern zur
Teilnalme gereizt: die Insel PFehmarn stellte 200 Mann andere nach
Verhältnis; besonders die FPriesen, aus altem nachbarlichen Hab, zeigten
sich eifrig. Auch aus Dänemark zog Johann Mannschaft herbei, vor-
nehmlich Ritter aus Jütland. Die Dithmarschen haben die Gesamatzahl
des feindlichen Heeres auf 30 — 40000 Mann veranschlagt. Wenigstens
die Hälfte war wirklich versammelt, auber den eigentlichen Streitern
ein zahlloser Drob, Wagen und Pferde die Menge. Man zog wie zum
Spiel und PVeste aus.
In Dithmarschen hatte man höchstens 6000 gewaffnete Männer
entgegenzustellen; fremde Söldner fand man wenig und glaubte ihnen
auch nieht trauen zu können. Die Hilfe der Bundesgenossen blieb
aus. Mit den Bauern aber meinte die Garde allein fertig werden zu
können. „FHüte dieh, Bauer, die Garde kommt!“ lief als drohendes
Wort von Mund zu Munde. Es gab einige, die verzagen wollten, im
Lande; ein paar Uberläufer waren selbst im Heere der Fürsten. Aber
die grohe Mehrzahl des Volkes hielt unerschütterlich stand; für die mit
Blut besiegelte Freiheit wollten sie auch diesmal kämpfen, für die frei-
geborenen Kinder, dab sie nicht Knechte und Leibeigene würden. Den
Mut der Männer belebten die Prauen, welehe sich selbst in den Kampf
drũngten; bei der Entscheidung trug eine dem Heere das Banner vor.
Man betete und erflehte den Schut- der Gottheit. Aber man bot aueb
auf, was man konnte. Vor allem suchte man in der natürlichen Be-
schaffenheit des Landes einen Schutz· Von der hohen Geest zog sieh
alles in die nördliche Marsch zurück, wo hauptsächlieh nur die enge
Hamme einen Zugang gewährte.
Die Fürsten zogen mit ihrem Heer über Hanerau in das Land
(11. Pebruar); ohne ernstlichen Widerstand zu finden, besetzten sie die
benachbarten Dörfer und die Stadt Meldorf. Was man an Einwohnern
fand, Weiber und Kinder, ward grausam ermordet. Die Garde wütete mit
gewohnter Wildheit, die Ritter, siegestrunken, dachten an glänzende Peste
für die Karnevalszeit. Doch rastete man einige Tage, ehe der Angrift
unternommen ward, und verschmähte nieht den Rat landeskundiger Führer,
die das Heer einen Nebenweg nach Heide zu führen versprachen.