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4. Mit Gott! das ist so wunderleicht!
Und doch, so weit der Himmel reicht,
So weit hinwandeln Tag und Nacht,
Dies Wort hat wundergroße Macht.
5. Fürwahr, das ist ein sellger Mann,
Der's recht von Herzen sagen kann;
Er wird so stark, daß selbst der Tod
Demütig naht und nimmer droht.
6. Wohlan, so sprich zur Abendruh,
Zum Morgenlichte sag es du:
Mit Gott! Mit Gott! — so fang es an,
Dein Tagewerk, so schließ es dann!
Hermann Kletke.
348. Der beste Schatz.
Im Jahre 1816 scheiterte an der klippenreichen Küste von Schott¬
land in einem heftigen Sturme ein schwedisches Schiff. Das Volk
stand in großen Scharen am Strande, hatte ein Herz zu helfen und
war auch sonst die Kämpfe mit dem ungetreuen Elemente gewohnt; aber
durch diese wilden Wogen wagte sich kein Lotse hindurch. So ward
denn ein Stück des Schiffes nach dem andern weggerissen, und ein
Mann von der Besatzung nach dem andern sank in die kalte Tiefe; die
Wellen wurden ihre Grabhügel. Nur ein Jüngling hatte sich mit
Stricken vom Tauwerke an ein Stück vom zerbrochenen Maste gebunden.
Die Flut trieb eine Weile mit ihm ihr Spiel; endlich warf sie ihn
zwar noch lebend, aber ohne Bewußtsein an das Land. Das Volk war
sogleich bereit, ihm hilfreiche Hand zu leisten, ihn von seinem Wracke
loszubinden und den glimmenden Funken des Lebens wieder zur hellen
Flamme anzufachen. Da bemerkte man, daß er sich mit einem Tuche
ein Bündlein fest um den Leib gebunden hatte. Es tauchte die Frage
auf: „Was mag er darin haben?" Einer meinte: „Es ist sein Geld,"
ein anderer: „Es ist seine Uhr," ein dritter: „Es sind die Schiffs¬
papiere." Und alle hatten unrecht und doch auch recht. Es war das
Geld, welches dann noch gilt, wenn alles andere seinen Gehalt verloren
hat. Es war die Uhr, welche allein richtig zeigt, was es in uns und
in der Welt an der Zeit ist. Es waren die Schiffspapiere, welche an¬
geben, was unser Herzensschiff laden soll, wer der Steuermann sein, und
welchen Weg es nehmen soll, wenn es glücklich an der Küste des
ewigen Festlandes anlanden will. Als man das Bündlein öffnete,
war eine viel gebrauchte Bibel darin. Der Vater des Jüng¬
lings hatte auf das erste weiße Blatt das Gebet geschrieben, der Herr
wolle diese Mitgift dazu dienen lassen, daß sein Sohn vom ewigen Ver-