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Von nun an waren der große Bruder und die kleine Schwester un¬
zertrennlich.
Alsrida Baadsgaard. <Aus der Jugendzeit. Deutsch bearbeitet von Reinhold GareiI.j
9. Hausmschriften.
1. Grüß Gott! Tritt ein, bring Glück herein.
2. Wer aus und ein geht durch die Tür,
der soll bedenken für und für,
daß unser Heiland Jesus Christ
die rechte Tür zum Himmel ist.
3. Komm als Gast, gönn dir Rast sonder Hast!
Mußt du scheiden, sei's uns beiden schweres Leiden.
4. Wer nicht die Zunge zügeln kann
und übel spricht von jedermann,
den! sag' ich hier zu jeder Frist,
daß ihm mein Haus verboten ist.
10. Oer Wirt muß vorauf.
(Ein Brief.)
1. Du wunderst Dieb, daß meine Leute so ordentlich sind. O,
mein liebes Kind, ich kann, was ich will, und der Henker sollte mir
den Dienstboten holen, der mir ein einziges Mal über die Schnur
hiebe! Ordnung im Haushalt ist keine Hexerei, und ich habe ein
sicheres Mittel, meine Leute dazu anzuhalten, daß ich alles in der
Welt drauf wetten will, sie tun, was sie sollen. Das Schnakigste
aber ist, daß ich dieses Mittel von meiner Viehmagd gelernt habe.
Diese wollte, als ich meinen Mann geheiratet hatte, und wir unsre
Pachtung antraten, nicht früh genug aufstehen, und als ich sie darüber
zur Rede stellte, gab sie mir zur Antwort: ,,Bei uns muß der Wirt
vorauf!“ Dies schallte mir durch die Ohren, und auf einmal fühlte
ich die ganze Wahrheit, daß alles in der Haushaltung durch einen
guten Vorgang gezwungen werden müsse, und daß es eine Torheit
sei, sich um acht Uhr aus dem Bett zum Kaffee wecken zu lassen
und von dem Gesinde zu fordern, daß es um drei Uhr an der Arbeit
sein solle.
2. Als es den andern Morgen drei schlug, sagte ich daher zu
meinem Manne: ,,Der Wirt muß vorauf!“ und sobald er dies einigemal