Die Lufthülle (Atmosphäre).
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Australien, soweit es im Gebiete des Südostpassates liegt, hat durchgängig wüsten-
artigen Charakter als Folge des Regenmangels. Ausgedehnte Ebenen neigen stets
zu Steppen- und Savannenbildung, weil sie sich im Sommer stark erhitzen;
selbst feuchte Luftströme, die über sie hinziehen, bringen keinen Niederschlag, wozu
ja eine Abkühlung erforderlich ist. In Deutschland dagegen erzeugen die aus dem
wärmeren Südwesten kommenden Winde reichliche Niederschläge.
2. Winde, die vom Gebirge zum Ansteigen gezwungen werden, führen
Regen herbei (Steiguugsregeu). Der Vorgang der Dampfverdichtung ist stets
derselbe; die an den Gebirgskämmen emporsteigenden Lustmassen dehnen sich in
der größeren Höhe aus, verbrauchen dabei Wärme und kühlen sich auch gleich-
zeitig an den °kalten Gehäugen ab; der Wasserdampf verdichtet sich und wird
zuletzt in Form von Regen und Schnee ausgeschieden. Wo daher Gebirge
von wärmeren Lustströmungen getroffen werden, die stark mit
Feuchtigkeit beladen sind, finden sich die niederschlagreichsten
Gegenden der Erde. Diese sind der Südostabhang des Himalaya, besonders
bei Tscherra Pundschi, nördlich von Kalkutta, wo der ostindische Monsun das
Gebirge erreicht und die Niederschlagshöhe 12,5 m im Jahre erreicht (1861
22,9 m), die Westghats (8 m), die Kamerunküste (4 m), der Südfuß der Alpen
(Tolmezzo 2,4 m), die Westküste von Nordengland (im Seendistrikt von Cumber-
land 4,8 m), von Schottland und Norwegen (3—4 m), die Küste von Nord-
westamerika (Sitka 2,2 m), die Westküste von Patagonien (Valdivia 2,7 m),
die Westküste von Neuseeland (2,8 m).
Die im Windschatten der Gebirge liegenden Landstrecken
bleiben vielfach regen los und sind Wüsten, so die innerasiatischen
Plateaus, das Innere Australiens und das Große Becken in Nordamerika.
Negenverteilung auf der Erde. Dem großen Gesetze der Wärmeverteilung
aus der Erde („die Wärme nimmt nach den Polen hin ab") ordnet sich nicht
bloß die atmosphärische Zirkulation, sondern auch die Verteilung der atmo-
sphärischen Feuchtigkeit und der Niederschläge ein. Beide nehmen
polwärts ab.
Im einzelnen lassen sich folgende Niederschlagszonen unterscheiden:
1. Tropen regen und zwar a) Äquatorialregen (bis zu 4°N. nndS.);
die im Kalmengürtel senkrecht aufsteigende Luft erzeugt hier fast täglich
(in den Nachmittagsstunden) starke Wolkenbildnng nnd heftigen Gewitterguß;
d) Zenitregen (bis zu 28 0 N. und S.); sie fallen in den übrigen Teilen der
heißen Zone um die Zeit des Zenitstandes der Sonne, und daher in der Nähe
der Wendekreise einmal, in den anderen Gebieten zweimal. Diese Zenitregen
sind für die heiße Zone so regelmäßig, daß man hier das Jahr in Regen-
und Trockenzeiten einteilt.
2. Subtropische Regen von 28° N. und S. bis 40° N. und S.)
Die Hauptniederschläge fallen im Winter (so im Mittelmeergebiete). — Die Regen¬
armut dieser Gebiete im Sommer (die Sommerdürre) erklärt sich dadurch,
daß der Passatgürtel während des sommerlichen Sonnenstandes seiner Halbkugel
seine Polargrenze am weitesten über den Wendekreis hinausrückt. In der Winter-
Fischer-Geistbeck, Erdk.,f. Höh, Mädchenschulen. VII. Seil. 2. Aufl. 2