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Winterquartiere nach Sachsen zu verlegen und den Kurfürsten für
seine Verbindung mit Schweden zu strafen. Der leichteren Verpflegung
wegen theilte er seine Streitkräfte ; diesen Augenblick ersah aber Gustav
Adolf, um ihn neuerdings anzugreifen. So kam es zur Schlacht bei
Lützen (Nov. 1632), in welcher Gustav Adolf fiel, aver die Schwedett
unter Bernhard von Weimar das Schlachtfeld behaupteten.
[Der Waldsteinische Verrath.] Die diplomatische Leitung Schwe)
dens übernahm jett der Kanzler Ar el Ox enstierna, die Führun
des Heeres der Herzog Bernhard von Weimar. Es handelte i
den Schweden nicht weiter darum, die Pläne Gustav Adolfs auszu-
führen, der nach einer umfassenden Herrschaft in Deutschland gestrebt
hatte, sondern nur um eine reichliche Entschädigung für die gehabtet
Mühen und Auslagen. Waldstein, anstatt den Feind zu J
und zum Frieden zu nöthigen, verfiel bald darauf in eine räthselhaf!
Unthätigkeit. Die Ursache lag darin, daß er, nicht zufrieden mit det
Lohne, den er von dem Kaiser erwarten konnte, mit dessen Feindel
den Franzosen und Schweden, in Unterhandlungen trat, um sich ml
ihrer Hilfe Böhmens zu bemächtigen. Sein Plan mißlang, da di
Kaiser rechtzeitig von dem beahjichtigten Verrathe Kunde erhielt un!
den Versuch Waldsteins, das Heer in sein Schicksal zu verflechten, vet
eiteln konnte. Letzterer hatte gegen den Willen des Kaisers seint
Winterquartiere in Böhmen genommen und sich von Pilsen aus !
seiner Sicherheit den nicht ferne von den Grenzen stehenden such
genähert, in Eger wurde er aber von dem Obersten Butler u
dessen Genossen ermordet (25. Febr. 1634).
[Der Prager Friede.| Den Oberbefehl übernahm hierauf des
Kaisers ältester Sohn König Fer dinand, an dessen Seite Gallas di
eigentliche Leitung hatte, und dieser schlug die Schweden in der Schlad|
bei Nördlingen (1634) so entscheidend, daß das Uebergewicht de
selben in Deutschland gebrochen wurde. Der Kurfürst von Sachst
schloß mit dem Kaiser den Prager Frieden (1635) und sicherte si!
dadurch die ihm il o E| en anderen protestantische
Fürsten Deutschlands folgten dem Beispiele Sachsens, da der Kaist
die Ausführung des Restitutions- Edictes auf 40 Jahre _hinausschoh
was einer Aufhebung, desselben ungefähr gleichkam.
4. Der s<wedish-französis <he Krieg 1635-1648.
Nach der Niederlage von Nördlingen wären die Schweden für sid
allein nicht im Stande gewesen, den Krieg fortzusetzen, wenn sich U
Frankreich nicht angeschlossen hätte. Letzteres hatte seit mehr als z