Wir armen, armen Thoren!
Wir irren ja im Graus,
Des Dunkels noch verloren:
Du fandest längst nach Haus.
N
Dort ist so tiefer Schatten:
Du schläfst in guter Ruh;
Es deckt mit grünen Matten
Der liebe Gott dich zu.
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Die alten Weiden neigen
Sich auf dein Bett herein;
Die Vöglein in den Zweigen,
Sie singen treu dich ein.
Und wie in goldnen Träumen,
Geht linder Frühlingswind
Rings in den stillen Bäumen:
Schlaf wohl, mein süßes Kind!
Eichendorff.
ß. Mrisch-didaklische Dichkung n
259. Das Lied von der Glode.
Vivos voco, mortuos plango, fulgura fraugo.
Fest gemauert in der Erden
Steht die Form, aus Lehm gebrannt.
Heute muß die Glocke werden!
Frisch, Gesellen! seid zur Hand!
Von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben:
Doch der Segen kommt von oben.
Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort.
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort,
So laßt uns denn mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt!
Den schlechten Mann muß man verachten
Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist's ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand.
Nehmet volz vom Fichtenstamme
Doch recht trocken laßt es sein,
Daß die eingepreßte Flamme
Schlage zu dem Schwalch hinein!