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142. Sprid) Wörter und Zinnsprüche.
{. Gebrauchter Pflug blinkt, stehend Wasser stinkt.
2. Blüßiggang ist des Teufels Ruhebank.
3. Fette Aüche macht magern Beutel.
4. Arbeit macht uns frohe Tage; Trägheit wird uns selbst zur
Plage.
5. Die Frau kann mit der schürze mehr aus den: pause tragen,
als der Blaun mit dem Erntewagen hineinfährt.
6. Bis Abend glänzt kein B torgenrot;
Drum spare beizeiten für Alter und Not.
7. Es eilen die Zeiten; die Sanduhr verrinnt;
Das Leben, es schwindet irn Fluge dahin,
Und nur für den Fleißigen bringt es Gewinn.
8. Die Welt ist voll von Gottes Segen,
Willst du ihn haben, er ist dein;
Du brauchst nur pand und Fuß zu regen,
Du brauchst nur fromm und klug zu sein. weder.
9. Wo die Arbeit zieht ins paus,
Läuft die Arnrut bald hinaus;
Schläft die Arbeit aber ein,
Guckt die Armut zum Fenster hinein. Reimck.
fO. Teuer ist die War', und das Geld ist rar — Spar!
Lang ist auch das Jahr, groß der Tage Schar — Spar!
Spar für die Gefahr, für die grauen paar' — Spar! ©au. <sn
143. Ein deutscher Fabrikbesitzer.
Dietrich Baedeker.
Am 8. Oktober 1826 starb in einem unansehnlichen ein¬
stöckigen Hause in der Nähe der Stadt Essen der Besitzer einer
kleinen Gußstahlfabrik, die nur vier ständige Arbeiter zahlte. Er
hinterließ seine Frau und vier Kinder in dürftigen Verhältnissen.
Nach seinen letzten Bestimmungen sollte die Witwe das Werk weiter
betreiben und der älteste Sohn die Arbeiten leiten. Dieser war
beim Tode seines Vaters noch nicht 15 Jahre alt. Er war aber
schon früh von diesem in das Geschäft eingeführt worden. Wohl
selten ist einem so jungen Menschen eine so schwere Aufgabe gestellt
worden; sicher hat selten einer sie so glänzend gelöst wie er. Als
er am 14. Juli 1887 in seiner schloßartigen Villa starb, da war
sein Name durch die ganze Welt bekannt und berühmt. Als seine
Leiche von dem unscheinbaren Häuschen aus, in welchem sein Väter