236
Doch fügst du das Erste und Zweite zusammen,
Sv hast du das Erste und Zweite doch nicht.
Das Ganze funkelt in leuchtenden Flammen
Im Garten entgegen dem Sonnenlicht.
3.
Es schmückt das Erste stolz die Brust
Des Fürsten und verdienten Mannes,
Der Kaiser selber trügt's mit Lust,
Und manch ein Tapferer gewann es.
Das Zweite leiht zu grvsierm Glanze
Gar gern dem Ersten seine Zier,
Und schiebt ein „s" sich in das Ganze:
Als Falter wiegt's sich im Revier.
r
171. Die Entstehung der Steinkohlenlager.
Franz Tschauder.
Vor unsagbar langer Zeit, als noch keines Menschen Fuß
auf Erden wandelte, war in unserer Heimat das Klima so warm
und feucht wie heutigestags in Kamerun. Das fetzige Koh¬
lenbecken bildete damals ein Tiefland am Meeresufer. Dort
entstanden große Sümpfe; in und an ihnen wuchsen Bärlappe,
Farne und Schachtelhalme. Manche Arten jener Pflanzenge-
schlechter erreichten die Höhe und Stärke unserer Waldbäume,
wie es ja in der heißen Zone zum Teil noch heute der Fall
ist. An den Baumriesen rankten sich lange Schlingpflanzen em¬
por, krochen ins Astwerk, schwangen sich von Baum zu Baum
und umwoben den Hochwald mit einem hängenden Hetz. Die
absterbenden Gewächse, die großen wie die kleinen, fielen zu
Boden und versanken in dem Sumpfe. Weil das Wasser den
freien Luftzutritt hinderte, konnten sie nicht verwesen. -Sie
wurden zunächst zu Torf, ganz wie die Moose und Gräser der
Moore unserer Zeit. Darüber aber erneuerte sich jahrtausende¬
lang das Sumpfdickicht immer wieder. Die Stengel und Blätter,
die Stämme und Äste der abgestorbenen Pflanzen bildeten
nach und nach eine dicke Moderschicht.
Ganz allmählich, wiederum im Zeitraume von Jahrtausen¬
den, senkte sich der Boden des Waldmoores. Da brach das
Meer über die Niederung herein, überflutete die Kräuter und