Uovwort
c$ei der Bearbeitung des vorliegenden Lesebuches ließen sich die Heraus-
geber von dem Streben leiten, ein Lesewerk §u schaffen, welches die idealen
und praktischen Aufgaben der Volksschule in der Gegenwart in ausreichender
Weise berücksichtigt uub den Anforderungen entspricht, welche die Pädagogik
an ein Volksschul-Lesebuch stellt.
Der erste Teil umfaßt die Mittelstufe der Volksschule und ist demnach
für das dritte, vierte und fünfte Schuljahr bestimmt. Er knüpft an den
Anschauungsunterricht der Unterstufe an ltitb begleitet die Erweiterung desselben
Zur Heimatkunde. Er beginnt mit dem Sch ul leben, welches für das tägliche
Leben des Kindes von einschneidendster Bedeutung ist und dessen Tagesordnung
bestimmt, weshalb im Anschluß hieran auch die Tageszeiten Beachtung finden.
Hierauf wird das Kind in den Familienkreis geführt; Eltern-, Kindes-
nnd Geschwisterliebe, sowie die Pflichten der Kinder gegen die Eltern
treten ihm in Gedichten uub Erzählungen vor Augen. In Form faßlicher, doch
nicht trockener Beschreibungen, im Lichte der Dichtung und im Gewände der
Fabel werden dem Kinde hierauf die Haustiere vorgeführt. In dem den
Garten betreffenden Abschnitte treten ihm Tiere und Pflanzen in ihrer
Zusammengehörigkeit als eine Gruppe entgegen. Dann werden Dorf
und Stadt in ihrer Eigenart, aber auch in ihren Beziehungen untereinander
betrachtet. In dem Abschnitte „Feld, Flur und Berg", besonders aber in dem
den Wald berücksichtigenden Teile ist wiederum Gewicht darauf gelegt, daß das
innerhalb einer Lebensgemeinschaft Zusammengehörende znsamnlengestellt wird;
auch hier kommt die dichterische Betrachtungsweise und die Fabel zu ihrem Rechte.
In ähnlicher Weise sind die heimatlichen Gewässer behandelt worden. Der
von den Jahreszeiten handelnde Abschnitt greift vielfach in die vorhergehenden
Teile hinüber, ohne jedoch Wiederholungen zu bringen. An dieser Stelle sind
die Stücke eingefügt, welche die christlichen Feste betreffen, während der
Sonntagsfeier in dem Abschnitt von „Dorf und Stadt" Erwähnung geschieht,
weil hier auch vorzugsweise von der täglichen Arbeit die Rede ist. Eine Anzahl
von Gebeten schließt sich zweckmäßig an die Tageszeiten (im ersten Abschnitte)
an. Der folgende Abschnitt lenkt den Blick des Kindes von der Erde in beu
Weltenraum; er enthält aber nicht etwa schwierige und belehrende Stiicke,