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tiftt seinen Sohn Hcscham in Cordova als Nachfolge, von de«
Malis anerkennen laßen, als er auf einer Reis« in Merida er»
krankte und'(am Stcn Ort. 787) starb. Er hatte auch noch im
Jahre 786 den Grund gelegt zu der großen Moschee von Eordova.
Unter dem Chalifen Abderrahhman war die Einteilung Spa¬
niens etwas verändert worden, indem die vier übrigen von den
früheren Districtcn nun unter sechs Malis geteilt wurden: unter
-die von Toledo, Merida, Sarago^a, Valencia, Granada und
Murcia.
In Spanien milderte sich der ursprünglich wilddeS-
potische Charakter der Saracenen einigermaßen durch Clima
und Mischung mit europäischem Blute; aber der Reichtum
äußerer Bildung, der durch die frühere Vereinigung des
colossalen Chalifenreiches erwachsen war, blib auch diesem
abgetrenten Teile. Die große Moschee von Cordova über¬
traf alle orientalischen an Herlichkeit; eine Reihe anderer
grsßcr Bauwerke stig empor, die Verwaltung war gut
geordnet, und in den Wißenschaften wetteiferten Araber
und Juden. Das VerhältnisS der spanischen Saracenen zu
Len Frauen ward fast ganz abendländisch. Bei Elhakem II.,
einem der Nachfolger Abderrahhmans^ (er regirte von 961 —
976) war die Lust an den Wißenschaften, an schönen Bü¬
chern, die Freude an der Dichtkunst, an Geschichte und
Geographie wahre Leidenschaft. Kein Aufwand ward ge¬
scheut; bis aus den entferntesten Regionen der mohamcda-
nischen Welt, von Indiens Grenzen, wurden Künstler,
Gelehrte und Bücher verschriben. Sein ganzer Pallast
schin in eine Bibliothek verwandelt, und jeder Gelehrte
und Dichter fand bei ihm gastfreie Aufname. Dem Bei-
spile des Chalifen, folgten der ganze Adel, alle Malis
Wezire, Alkaiden u. s. w., so dgß Spanien gegen Ende
des 10ten Jahrhunderts recht eigentlich Sitz der arabischen
Wißenschaften ward. Es hatte 70 große Bibliotheken und
17 hohe Schulen. Die Chalifen residirten und regirten
von Cordova aus das Land bis 1031; allein die Miet¬
truppen (deren Verhältnisse besonders durch den dritten
Chalifen, den grausamen ElHhakem I. Abul Aas 796 —
822, geordnet worden waren) hatten im Anfange des Ilten
Jahrhunderts den obersten Wezir oder Hab schi b zu einem