Full text: [Bd. 2, Abth. 2] (Bd. 2, Abth. 2)

4T2 Ungarn. 
gegen Mitternacht das reiche und rauhe karpathische 
Gebirge, welches dasselbe von Galizien und Schle¬ 
sien scheidet, gegen Morgen die Walachey und Sie¬ 
benbürgen, gegen Abend Oesterreich, Mahren und 
Steyermark, und befasset mit Einschluß deö ehemals 
davon abgesonderten temeswarer Bannatö 2790 
Ouadratmeilen. Außer diesen genannten Karpathen, 
welche Ungarn nebst Siebenbürgen in Gestalt eine- 
halben Mondes einschließen, und zum Theil an 
Rauhigkeit und Höhe noch die Alpen übertreffen, 
sind im Lande wenig Berge von einiger Bedeutung. 
Der nördliche Theil ist daher auch viel rauher und 
kalter, die Luft wegen der vielen Waldungen und 
Quellen weit mehr zu Hervorbringung von Regen, 
Hagel und Wind geneigt, als der mittlere Theil, 
der des schönsten Klimats genießet, indem die zwar 
noch warmern südlichen Gegenden wegen ihrer Strö¬ 
me, Seen und Moraste sehr ungesund sind. Die 
vorzüglichsten Flüsse in Ungarn sind die Donau, m 
welche die Morowa, Waag, Gran, THeis, 
Demes, Draw, ?>aab und überhaupt alle andre 
ungarische Flüsse fallen. Auch giebt es verschiedene 
Landseen, als den LTeustedler, die Seen auf den 
Karpathen und den Plattensee, welcher aber jetzt 
meist abgelassen und in tragbaren Boden verwandelt 
worden ist. Ueberhaupt liegt es aus keine Weise an 
der Güte des Bodens, daß Ungarn noch nicht im 
Verhältnisse seiner Größe bevölkert ist, daß noch vie¬ 
le Gegenden unangebauet liegen, daß die Aufklä¬ 
rung hier noch so wenig allgemeinen Fortgang gehabt 
hat. Die heftigen Kriege und innerlichen Unruhen 
mögen wohl auch das, Ihrige bey dem Zurückbleiben 
Ungarns gethan haben, aber eigentlich sind die 
Grundsätze, nach welchen das österreichische HanS 
bisher hier regiert hat, die Hindernisse, welche durch 
diese Grundsätze der Vervollkommnung deö Landes 
^ und
	        
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