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die kostbarsten Gemälde werden in den glänzenden Sälen der
Museen und der Nationalgalerie aufbowahrt.
Geht man aus dem Lustgarten über die Schloßbrücke, so
erblickt man rechts das Zeughaus oder die Ruhmeshalle. Hier
Verden zahlreiche Kanonen, Fahnen, Ruüstzeuge und andere
Siegeszeichen aufbewahrt. Große Wandgemãlde aus der vater-
ländischen Geschichte und die Biläeuien ungeron Herrrer
Schmücken die vornehmen Säle, die für jedermann unentgelten
ugãnglich sind. Neben dem Zeughause liegt die Königswache.
Hier hat Friedrich Vlheim I. den Helden der Befreiungs-
kriege prächtige Denkmäler gesetzt. Wir sehen den General
Von Bülow, den Sieger von Großbeeren und Dennewitz, und
den tapfern Scharnhorst, der bei Lützen die Todeswunde emp⸗
king. hnen gegenüber steht groß und kriegerisch Fürst Blü—
cher mit Vork und Gneisenau. Er hat den linken Fuß auf
einen zerbrochenen Kanonenlauf gestemmt und hält in der
rechten Faust den kKrummen Husarensäbel.
Zu den schönsten Kirchen Berlins gehört die katholische
Hedwigskirche, für welche Friedrich II. selbst die Zeichnung
entworfen hat. In der Nähe finden wir das Königliche Opern-
haus und die Friedrich-Wilhelms-Universität. Der Wache ge-
enüber liegt das schlichte Palais Kaiser Wilhelms IL. An dem
historischen Eccfenster hat der alte Kaiser beim Aufziehen der
Wache fast täglich den Gruß der Bevölkerung entgegenge-
nommen. Bei dem großartigen Reiterstandbilde Friedrichs
des Großen beginnt die 60 m breite Straße Unter den Lin—
den. Diese prachtvolle Straße besteht aus mehreren Wegen
und wird von vier Reihen Linden- und Kastanienbäumen bin
8efaßt.
Die Straße Unter den Linden führt uns an mãchtigen
Gebauden vorbei zun Brandenburger Tor. Zwölf Säulen ragen
hoch empor und tragen auf ihrer Bekrönung einen zweirääri—
en Wagen, auf dem die Siegesgõttin ihren Einzug hält; vier
Nãchtige Rosse, die nebeneinander gespannt sind, ziehen den
Wagen. Durchschreitet man das Tor, so gelangt man nach
Norden hin auf den Königsplatz, in dessen Mitte die 61 m hohe
degesaul⸗ prangt. Sie ist zum Andenken an die glorreichen
diege von 1864, 1866 und 1870/71 errichtet worden und trägt
die Inscitt: „Das dankbare Volk dem siegreichen Heere.“ 60
droberte Geschũütze schmücken den Sãulenschaft, der mit einer
Vn acht Adlern getragenen Deckplatte abschließt. Uber dieser
blatto erhebt sich noch haushoch die vergoldete Siegesgõttin,