Object: Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen (Abt. 2, 1. Hälfte)

diesem geforderte Salbung der Söhne Karlmanns zu Königen. 
Yon Desiderius angegriffen, bittet er Karl um Hilfe.a Beginn 
772 a) Vgl. Vita Steph. ZU. c. 33. Vignoli II, 161 und V. Hadr. c. 4. 
a. a. 0. 163 f. Wenn die Angabe der ann. auscienses (Auch, in d. Gascogne) 
SS. HI, 171 richtig ist, so fand die Wahl Hadrians am 1. Februar 772 statt; 
durch Kombination dieser Nachricht mit der Schlufsbemerkung der V. Steph., 
dafs nach Stephans Tode der römische Stuhl 8 Tage lang unbesetzt geblieben sei, 
würde man den 24. oder 25.' Januar als Todestag Stephans erhalten. Hadrian, 
Abkömmling eines edlen römischen Geschlechtes, und in früher Jugend der 
Kirche zugeführt, lenkte vom ersten Tage seines Pontifikates in die früheren 
Bahnen der päpstlichen Politik ein, indem er mit der langobardischen Partei 
brach und die Parteigänger des Christophorus und Sergius aus dem Exil 
zurückrief bez. aus den Gefängnissen befreite, V. Hadr. 1. c. Desiderius suchte 
den Papst von einer Verbindung mit den Pranken abzuhalten, indem er durch 
eine Gesandtschaft ihm eidlich versichern liefs, quod — omnes iustitias quas — 
domno Stephano papae non fecerat, eidem praecipuo pontifici et summo pastori 
perficeret et in vinculo charitatis insolubili connexione cum eo fore perman- 
surum. (V. Hadr. c. 6. a. a. 0. 166.) Die zu weiterer Verhandlung an Deside¬ 
rius abgeordneten Gesandten des Papstes vernahmen unterwegs zu Perugia, 
quod — Desiderius abstulisset civitatem Faventiam et ducatum Ferrariae seu 
Comiaclum (Comacchio) de exarchatu ravennate, quem — Pipinus rex et eius 
filii Carolus et Carolomannus — b. Petro concedentes obtulerunt (V. Hadr. c. 6). 
Die Beschwerden Hadrians beantwortete Desiderius mit der Forderung einer 
persönlichen Unterredung; als Gegenleistung für die Rückgabe des eroberten 
Gebietes verlangte er vom Papste die Salbung der Söhne Karlmanns zu Königen 
des Frankenreichs, die gerade damals mit ihrer Mutter G. am Hofe des Des. 
eingetroffen waren. Seine Absicht war, durch die Aufstellung von Gegenkömgen 
divisionem in regno Francorum immittere, — pontificem a chari- 
tate et dilectione — Caroli regis — separare et romanam urbem 
cunctamque Italiam siü regni Langobardorum potestati subiugare 
(V. Hadr. c. 9 a. a. 0. 168). Als Hadrian sich weigerte, rückte Desiderius unter 
Plünderung und Mord bis in die Nähe von Rom (V. Hadr. c. 18 a. a, 0. 175); 
Hadrian liefs ihm nim zwar wiederholt eine persönliche Zusammenkunft anbieten, 
doch erfolgte eine solche nicht, weil Desiderius die sofortige Rückgabe des der 
römischen Kirche entzogenen Gebietes, welche der Papst als Vorbedingung 
forderte, nicht gewährte. Er trieb dadurch diesen vollends in die Arme 
Karls: necessitate compulsus direxit (sc. Hadrianus) suos missos marino itinere 
cum apostolicis literis ad — Carolum — regem Fr. et patricium Romanorum 
deprecans eius excellentiam ut sicut suus pater — Pipinus et ipse succurreret 
— s. dei ecclesiae — Romanorum seu exarchatus Ravennatium provinciae atque 
plenarias b. Petri iustitias et ablatas civitates ab eodem Desiderio rege exigeret 
(V. Hadr. c. 22 a. a. 0. 179). Desiderius drohte nun mit einem Angriff auf Rom 
selbst, vermochte aber auch dadurch nicht den Widerstand Hadrians zu 
brechen, der vielmehr aus Tuscien, Campagna und dem Dukat von Perugia 
zum Schutze der Stadt Truppen heranzog. Die Androhung des Bannes bewirkte,
	        
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