Sie bringen all' ihm ihre Opfer dar 
Und bitten leise: 'Schone unsre Schar! 
Wir wissen, schneller mähst du wie der Wind, 
Du bist der Baas, doch beut mach es gelind!' — 
Elf Hemden sind's, es prüft sie mit Verstand 
Der schwarze Hildebrand. 
Paul steht von fern. Der Dunkle herrscht ihm zu: 
. 'Sag an, wo bleibt denn deine Gabe, du?' — 
'Zu geben hab' ich nichts!' ruft jener leicht. — 
'Wohlan, dann hast du heut dein Ziel erreicht!' — 
Giftpfeile sendet aus der Augen Brand 
Der schwarze Hildebrand. 
Er stellt die Mäher an. Zunächst ihm steht 
Der schlanke Knecht. 'Wohlan, ihr Burschen, mäht!' — 
Er ist ein Riese, doch ein Knab ist Paul, 
Voll Kraft ist jener, dieser ist nicht faul; 
Fast sicher scheint's, es hat die Überhand 
Der schwarze Hildebrand! — 
Die Sense rauscht, die Schwaden fallen hin. 
Der Dunkle fliegt, Paul folgt mit muth'gem Sinn. 
Sie ließen längst die übrigen zurück, 
Doch thuen sie stch's gleich in jedem Stück. 
Zugleich sind beide an der Wiese Rand. — 
Hei, schwarzer Hildebrand! — 
Es gilt von vorn. Sie dengeln neu den Stahl, 
Am Steine giebt das Eisen glühen Strahl, 
Die Funken sprühen. Eine Stunde schier 
Gehn sie zurück im grünenden Revier, 
Und gift'ger noch zeigt sich zum Kampf entbrannt 
Der schwarze Hildebrand. 
Es gilt von vorn. Sie heben wieder an, 
Und wüthender stets eilt der finstre Mann; 
Der Jüngling mäht zur Seite kräft'ger nur, 
Fast eher ist er an dem End der Flur. — 
Siehst du nun, wie aufs Mähn er sich verstand, 
Du schwarzer Hildebrand? 
Ha, wie sie glühn! Jetzt kommt der dritte Gang, 
Und beide wetzen ihre Sense lang, 
An einer Schlange schärft der Feind das Erz, 
Ein frommes Lied durchströmt des Jünglings Herz. 
'Von vorn!' — Da hat noch einen Spruch entsandt 
Der schwarze Hildebrand. 
'Zum drittenmal!' — Hei, wie daß zischt und rauscht! 
Die Schar der Knechte steht und schaut und lauscht. 
Der Dunkle heult, stets blinder wird die Wuth, 
Dem Mund entströmt der Flüche wirre Flut. 
Zu gut nur hält der junge Knecht ihm Stand, 
Dem schwarzen Hildebrand.
	        
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