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bare Flüsse und Kanäle, gute Land - und Kunststraßen,
mehrere Messen und Jahrmärkte, ein musterhaft eilige*
richtetet Postwesen und andere Anstalten sehr erleichtern
und fördern, sind Berlin, Magdeburg, Köln, Elber¬
feld, außerdem Frankfurt an der Oder, Brandenburg,
Hirschfeld, Schmiedeberg, Liegnitz, Mühlhausen, Nord-
hausen, Erfurt, Münster, Aachen, Bielefeld, Barmen,
Düsseldorf, Iserlohn, Koblenz, Kreuznach und mehrere
andere Städte. Den größten Antheil am Seehandel neh¬
men Stettin, der Hanptsitz des pommerschen Landhan¬
dels, Stralsund, Koblenz, Anklam, Demmin, Greifs¬
walde, Wolgast, Rügcnwalde und Stolpe. Der Com-
missions', Speditivns- und Transitvhandel ist nicht un¬
bedeutend. Für die wissenschaftliche Bildung, welche von
der aufgeklärten Regierung möglichst unterstützt und ge-
psiegt wird, sorgen, außer den königlichen Akademieen
und zahlreichen wissenschaftlichen Vereinen, 5 Universi¬
täten zu Berlin, Halle, Breslau, Bonn und Greifs¬
walde, 89 Gymnasien und mehr als 18,000 Volksschu¬
len; außerdem eine große Anzahl von Untcrrichtsanstal-
tcn für besondere Zwecke. Die Staatsverfassung ist mo¬
narchisch; den Provinzialständeu ist im Allgemeinen eine
berathende Stimme und einige Mitwirkung bei der Ver-
theilung der Steuern zugestanden. Der König, jetzt
Friedrich Wilhelm in., ist wegen seiner deutschen
Staaten Mitglied des deutschen Bundes und nimmt in
der deutschen Bundesversammlung die 2te Stelle ein.
Das Kontingent zur Bundesarmee beträgt 79,23/i Mann.
Die deutschen Staaten Preußens bestehen in den Provin¬
zen Brandenburg, Schlesien, Pommern, Sachsen, West-
phalcn und des Rheins, von denen nun die wichtigsten
Städte folgen mögen.