Full text: Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen

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Pilande gebaut hat, welches damals Suitbertswörth genannt 
Vurde. Man soll sie im Jahre 1662 in einer silbernen 
Lapsel gefunden haben, die daselbst noch verwahrt vird. 
Deutschlanäs Raiser obrten die Stelle, wo Suitberts Gebeine 
ruhen, und bauten auf dem Eilande eine starke Peste, Rai- 
Serswerth geheilsen, welche nun die Stadt gleichen Namens 
überragt. Jetzt ist Kaiserswerth schon lange nicht mehr 
durch die Wogen des Rheines vom bergischen Lande ge- 
krennt; die Sage erzaählt: Der Rhein habe seinen früheren 
Lauf geündert, weil Suitbert im Tode nicht sollte getrennt 
sein von dem Lande, dem er das Heil gepredigt hatte. 
Die Stadt Elberfeld errichtete dem heiligen Suitbert auf 
der Hardter Höbe bei der Stadt im Jahre 1818 ein steiner- 
nes Denkmal. 
257. Elberfeld und Barmen. 
Mach August Wilhelm Grube.) 
Der Hauptsitz der bergischen Manufaktur, welcher an Bedeu— 
tung keine in Veutschland gleichkommt, ist das Wupperthal, 
worunter im engern Sinne die Städte Elberfeld und Barmen 
verstanden werden. Wenden wir uns zu einem der höchsten 
Punkle der Hohenzüge, welche das Thal bald enger, bald weiter 
einschließen, zu der mit prächtigen Gartenanlagen geschmückten und 
mit einem Aussichtsturme, der Elisenhöhe, versehenen Hardt. 
Dieselbe liege in der Mille zwischen Elberfeld und Barmen, und 
bon ihr aus erblicken wir mit Staunen und Bewunderung eine 
sast drei Stunden lange Häusermenge. Hunderte dampfender 
Esen, das zu uns aufsteigende Gebrause eines lebhaften Verkehrs 
in den Straßen, die fast ununterbrochen auf und abwärts eilen⸗ 
den Gülere und Personenzüge der Eisenbahnlinien auf dem lin— 
ken und rechlen Ufer der Wupper bieten uns einen Schauplatz 
Nannigfaltiger und großartiger Gewerbthätigkeit dar. Das von 
Dsten nach Westen sich hinziehende Thal, in dem die Städte zu 
beiden Seiten der Wupper gebettet sind, ist dem raschen An— 
wachsen derselben zu enge geworden, sie steigen immer höher die 
Helände der Hoͤhen hinan, von denen die zahlreichen, oft mit 
fürstlicher Pracht ausgestatteten Landhäuser der Reichen, in herr⸗ 
lichen Grten gelagert, schon früher Besitz genommen haben. 
„Beginnen wir von Osten her eine Wanderung durch die 
Stadte selbfn. Es ist um die Mitlagsstunde. Welch ein Menschen— 
strom waͤlzt sich eilend nach allen Richtungen durch die Straßen! 
Es halt schwer, durch diesen Schwarm, von jung und alt, Män— 
nern und Frauen in entgegengesetzter Richtung sich durchzudrän⸗
	        
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