Full text: Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen

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die umliegende reiche, mit Landhäusern und Dörfern besäte 
Gegend. Das ganze Bild zeigt ein Gemisch von Anhöhen, 
liehliehen Thälern, frischen Bächen, schattigen Wäldern, 
Miesen, EFeldern, Gürten, Teichen, Alleen. Unter den Thä- 
lern igt das velr fruehtbare Thal Sörs am Fulse des Lous- 
berges das anmutigste. 
261. Das Jülicher Land. 
Oüsseldorfer Lesebuch.) 
Unter den schönen Ländern, welche 1815 zur Rheinprovinz 
wereinigt wurden, nimmt das vormalige Herzogtum Jülich, das 
dülicher Land, nicht die letzte Stelle ein Zwar zeigt es nicht 
die Schönheiten gebirgiger Gegenden, aber auch nicht die er— 
müdende Einförmigkeit weiter Ebenen. Das Jülicher Land 
breilet sich vielmehr wellenförmig aus und bietet dem Auge 
bald unabsehbare Getreide-, Raps- und Flachsfelder dar, welche 
sich an sanft aufsteigenden Hügeln oder in ebenen Thälern hiu— 
Kiehen, bald kleinere oder größere Wälder, welche in dem 
nannigfachsten Farbenspiele praugen. Da und dort zeigt sich 
auch an silberheller Bach, ein Uaner Fluß, welcher sich durch 
angepflanzte Brücher hinschlängelt 
Wer von Süden her die Provinz durchwandert und von 
er Eifel und dem Hohen Venn in das Jülicher Land herab— 
eigt wird angenehm überrascht durch den Gegensatz, welcher 
u dem Blicke zeigt. Das Jülicher Land ist ein üppiges und 
ettes Fruchtland, das in früheren Zeuen die Fruchtkammer des 
heiliden römischen Reiches hieß. Die Hauptflüsse dieses frucht— 
rrn Landstrichs sind die Erft und die Roer. Der erste be— 
Ntende Ort ist Düren, welcher schon in den Römerzeiten be— 
unt war. Spwohl die Stadt als auch die Umgegend zeichnen 
n durch große Betriebsamkeit aus. Weiter nordwärts, die 
der hinab, begegnen wir Jülich, der Hauptstadt des frühe— 
¶ Herzogtiuns Hier und die Erft hinab, besonders auf beiden 
Zriten der Gilbach, die unweit Neuß in die Erft mündet, ist 
Kornkammer des ganzen Bezirks. Mannshohe Halme schwan— 
n unter der Last der vollen Weizenähren Wenhin verbreitet 
sich der Duft der üppigen Rapsstauden. Das Auge labt sich 
der reinen Bläue der Flachsfelder. Ausgedehute Gehöfte 
reiten sich zu unsern Füßen aus. Kräftige AÄckergäule, wohl— 
genährte Rinder verlünden den Reichlum der Gutsbeser. 
Noch weiter nach Norden zu find die großen Acergüter 
lener; aber immer bleibt der Boden noch sehr fruchtbar, und 
ie kleineren Besißer wissen ihn auszubeuten. Hier beginnt
	        
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