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eines Volkes sind. Doch all diess und noch so viel andere Güter
bringen aus sieh selhst keine Frũchte, keinen Nutzen; sie erhalten
erst ihren wahren und vollen Wert und ihre ganze Bedeutung
dureh den Fleiß seiner Bewohner. Ohne saure Arbeit gibt es
keinen Woblstand, keinen Handel und keine Industrie, ohne sie
keine Bildung und Kultur. In ihr liegt unser Reichtum. Alle
Völker, welehe eine hohe Stufe der Kultur erklommen, haben die-—
selbe nur erreieht dureh Pflege der Arbeit, und sie sind von der-
selben herabgesunken, wenn sie die Hochschätzung der Arbeit
verloren.
Sechs Wörtehen nehmen mich in Anspruch jeden Tag:
leh soll, ieh mub, ich kann, ich will, ieh darf, ich mag.
Nach Lls, Lesebuch.
121. Frisch, frei, fröhlich, fromm.
Frisch ins wechselvolle Leben!
Frisch zur Arbeit, unverzagt!
Hat der Herr dir Kraft gegeben,
Sollst du nicht vor Müh' erbeben,
Frisch geschafft und nicht geklagt!
Frei muß sich der Geist entfalten
In Erfüllung heil'ger Pflicht;
Gutes fördern und erhalten,
Neues nützlich zu gestalten,
Frei gewagt! O zaudre nicht!
Fröhlich geh' auf Gottes Wegen,
Froh in Glauben und Vertraun!
Aus dem frohen „Selbstsichregen“
Blühet immer reicher Segen,
Froh magst in die Zukunft schaun.
Fromm im Fühlen und im Denken,
Fromm sei nach Beruf und Stand!
Fromm das Lebensschifflein lenken
Läßt im Himmel Anker senken,
Heimwärts blicke unverwandt.
Gertrud Becker.
122. Hans Sofort.
„Ein guter Diener, auf mein Wort,
Das ist der prächtige Hans Sofort.“
„Ja, wenn man etwas nicht sofort tut, dann unterbleibt es allemal.“
Wie oft sagen wir dies Wort, nicht bloß ärgerlich auf andere, denen es
gilt, sondern auch auf uns, die wir durch eine unkluge Unterlassung zu
Verdruß und Schaden kommen und nun mit doppelter Arbeit das Ver⸗
säumte nachholen müssen — wenn es sich überhaupt noch nachholen läßt.
Ja, der Hans Sofort ist ein prächtiger Junge. Er hat in seiner
Dienerpflicht eine Menge Eigenschaften. die man ihm gar nicht ansieht.